Optimaler Überspannungsschutz beginnt beim Blitzschutz

Elektronik ist sensibel: Fürsorge schützt sie vor Totalausfall. Warum eine Blitzschutzanlage Ihre Audio-, Video- oder Heimnetzwerk-Anlage optimal vor Überspannung schützt erfahren Sie hier


Online seit: 27.05.2015 | Themenbereich: Hauselektrik
Optimaler Überspannungsschutz beginnt beim Blitzschutz

Was soll ich mit einer Blitzschutzanlage, werden Sie sich fragen, wo doch die Wahrscheinlichkeit eines Direkteinschlags in ein Wohngebäude äußerst selten ist. In der Tat sind direkte Blitzeinschläge in bewohnten Gebieten sehr selten. Ein Blitz richtet aber nicht nur Schaden an, wenn er direkt einschlägt. Jeden Blitz umgibt ein starkes elektromagnetisches Feld. 

Dieses kann auch über einige Entfernung in Gebäuden immense Sekundärschäden anrichten, indem es über das Stromnetz das Gefahrenpotenzial einer Überspannung drastisch erhöht. Ein Blitz sucht sich immer den bequemsten Weg zur Erde. Eine Blitzschutzanlage schützt nicht vor Blitzschlag, wie landläufig angenommen wird, sie mindert nur die Folgen.

Elektronik gehört zu unserem Selbstverständnis - Blitzschutz ist die Versicherung dazu

Im Gegensatz zu früheren Jahren befindet sich heute in jedem Haushalt eine Vielzahl elektrischer Geräte. Jedes arbeitet mit empfindlichen elektronischen Komponenten. Überspannung kann den vorzeitigen Tod jedes dieser Geräte bedeuten. Denken Sie allein an Ihren Smart-TV, an den Computer oder die automatisch regelnde Heizungsanlage. 

Mancher glaubt sich auf der sicheren Seite, wenn er seine Multimedia-Geräte an eine handelsübliche Steckdosenleiste mit integriertem Überspannungsschutz anschließt. Weit gefehlt: Sie ist vollkommen wirkungslos, wenn sie als alleiniger Schutz zur Anwendung kommt. Zum optimalen Schutz gehören eine äußere und eine innere Blitzschutzanlage und Maßnahmen zum Überspannungsschutz.


Wozu brauche ich einen inneren Blitzschutz? 
Die äußere Blitzschutzanlage ist weitestgehend sichtbar. Fangeinrichtungen, in Form von Stangen sind an den höchsten Stellen des Daches sowie für alle das Dach überragenden Rohre, Schornsteine oder Vorsprünge notwendig. Sie werden miteinander verbunden und entlang des Dachfirstes an den Gebäudeecken in die Erde zu einem Ring- oder Fundamenterder geführt. 

Es entsteht ein faradayscher Käfig, der den Blitzstrom ableitet. Der innere Blitzschutz vermeidet gefährliche Spannungen im Gebäude. Dabei werden alle metallischen Komponenten auf einem Hauptpotenzialausgleich zusammengefasst. Neben dem Anschluss des Fundamenterders werden auch die Schirme von Koax- oder Telefonkabel und der grün-gelbe Schutzleiter der Stromversorgung angeschlossen. Auch der Überspannungsschutz gehört zum inneren Blitzschutz, wirkt aber anders.


Endgeräte bedürfen eines besonderen Schutzes
Dieser Schutz dient hauptsächlich dazu Überspannungen zu begrenzen und Stromstöße abzuleiten, die über das Stromnetz kommen. Der Blitzstrom ist ein extrem schnell ansteigender Impuls, der bedeutend größer ist als bei einem Kurzschluss. 

Deshalb können Überspannungen auch für abgeschaltete Geräte gefährlich werden. Je nach Intensität überspringen sie die Kontakte im Schalter und richten so Schäden an. Der innere Blitz-/Überspannungsschutz gliedert sich in drei Komponenten, auch Grobschutz, Mittelschutz und Feinschutz genannt. 

Als Erstes schützt im Vorzählerbereich der Blitzstromableiter (nicht zu verwechseln mit dem Blitzableiter). Als weitere Komponente gehört in jeden Stromkreisverteiler ein Überspannungsableiter für den Mittelschutz. Um alle Restströme abzumildern, werden noch als Feinschutz Überspannungsmodule hinter jede Steckdose gesetzt. Letzteres lässt sich auch mit den oben genannten Steckdosenleisten mit Überspannungsschutz vergleichen. 

Fazit: Mit einer Blitzschutzanlage mit innerem und äußerem Blitzschutz können Sie das nächste Gewitter als reines Naturereignis genießen, weil Ihr Hab und Gut optimal geschützt ist.



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Redaktion Bauwohnwelt