Der perfekte Schutz vor Einbrechern

In der heutigen Zeit haben Einbrecher Hochkonjunktur. Einbrüche in Wohnungen und Gewerberäume gab es zu jeder Zeit – die ansteigende Häufigkeit jedoch sollte für alle Menschen ein deutliches Signal sein, die eigene körperliche Unversehrtheit und materielle Werte zu schützen.


Online seit: 19.11.2014 | Themenbereich: Sicherheitssysteme
Der perfekte Schutz vor Einbrechern

Früher hatten Einbrecher die Kantenriegel einer Wohnungseingangstür schnell gezogen oder ein Kastendoppelfenster geöffnet. Heute sind Sicherheitsschlösser und Sicherheitsbeschläge für Gelegenheitsdiebe eine Herausforderung. Umso raffinierter wird ihr technisches Know-how, aber auch ihre Gewaltbereitschaft, wenn sie überrascht werden. Zwischen den Herstellern mechanischer Sicherheitstechnik und den Ganoven besteht ein ständiger Wettlauf und jede herstellerseitige Innovation wird durch durchdachte oder auch brachiale Gegenmaßnahmen beantwortet. 
 
Hochwertige elektronische Alarmanlagen verbessern den Personen- und Werteschutz wesentlich, denn sie vereiteln Einbruchsversuche oftmals bereits während ihrer Entstehung. Wie jedoch sieht der perfekte Schutz vor Einbrechern aus?
 
 
Von der persönlichen Sorgfalt bis zur elektronischen Überwachung
 
Grundsätzlich muss bei der Absicherung der eigenen Werte immer davon ausgegangen werden, dass Einbrecher gezielt vorgehen könnten. Der Gelegenheitsdieb ist nur die Ausnahme und oftmals werden Objekte tage- oder auch wochenlang vorher ausgespäht. Der Tipp bezüglich des aufmerksamen Nachbars ist deshalb zwar nützlich, aber nur eingeschränkt tauglich. Auch seine Gewohnheiten werden ausgespäht und in den Raubzug einkalkuliert.
 
Ständig geschlossene Rollläden deuten auf eine längere Abwesenheit hin. Werden sie nicht elektromotorisch betrieben und über eine Zufallsschaltung geöffnet und geschlossen, geben sie den Einbrechern wichtige Hinweise.
 
Das Schlüsselversteck ist völlig ungeeignet und eher eine Einladung zum Einbruch. Gründlich vorgehende Einbrecher kennen genau die Mentalitäten und psychologischen Vorgänge bei der Suche nach einem angeblich sicheren Versteck.
Mechanische Sicherheitsschlösser, eventuelle Zusatzschlösser, Mehrfachverriegelungen und Beschläge mit Pilzkopfzapfen sind eigentlich sicher. Sie können jedoch ihre Wirksamkeit nur entfalten, wenn die dazugehörigen Türen und Fenster, Schließbleche und Schließblenden ausreichenden Widerstand bieten.
 
Elektronische Alarmanlagen schrecken ab oder signalisieren einen erfolgten Einbruch. Viele Einbrecher werden bereits von einer deutlich sichtbaren optisch-akustischen Außeneinheit abgeschreckt.
 
Ein sicherer Schutz vor Einbrechern besteht dementsprechend aus
• eigener Sorgfalt beim Verschließen von Türen und Fenstern,
• wachsamen Nachbarn,
• Simulieren der Anwesenheit bei längeren Zeiten der Abwesenheit,
• technisch und baulich einwandfreien mechanischen Schließeinrichtungen
• sowie einer elektronischen Alarmanlage.
 
Erst durch Kombination all dieser möglichen Maßnahmen entsteht ein wirksamer und sicherer Schutz gegen Einbrecher.
 
 
Welche Möglichkeiten elektronischer Alarmanlagen gibt es?
 
Alarmanlagen unterscheiden sich grundsätzlich in ihrem Konzept. Einerseits gibt es die Fallenüberwachung und andererseits die Außenhautüberwachung. In die Fallenüberwachung werden alle Räume einbezogen, die von ungebetenen Besuchern bei einem erfolgten Einbruch mit Wahrscheinlichkeit betreten werden. 
 
Jedes Gebäude ist anders strukturiert, und deshalb muss für jeden speziellen Fall ein Plan bezüglich der Positionierung von Überwachungskomponenten der Fallenüberwachung erarbeitet werden. Diese Komponenten bestehen vorrangig aus unterschiedlichen Bewegungsmeldern, von denen Infrarotbewegungsmelder, Infrarot-Lichtschranken oder Körperschallmelder am häufigsten zum Einsatz kommen. 
 
Zweiter Bestandteil der Funktion elektronischer Alarmanlagen ist die Außenhautüberwachung. Wie ihr Name bereits aussagt, werden in diese Form der Überwachung alle von Einbrechern erreichbaren Türen, Fenster, Lichtschächte und sonstige Bauwerksöffnungen einbezogen. Dies erfolgt vor allem mit Magnetkontakten und Glasbruchmeldern.
 
Fazit: Die Außenhautüberwachung kann zwar einen Einbruch nicht verhindern, aber abschreckend wirken. Beim Einbruchsversuch löst sie sofort den Alarm aus, wirkt in der überwältigenden Mehrzahl abschreckend und der Einbruchsversuch wird abgebrochen. Die Fallenüberwachung hingegen meldet einen eingedrungenen Einbrecher. 
 
Ihre Installation schützt außerdem anwesende Bewohner vor unliebsamen Begegnungen. Bei der Installation einer elektronischen Alarmanlage sollten Außenhaut- und Fallenüberwachung grundsätzlich miteinander verknüpft werden.
 
 
Welche weiteren Komponenten gehören zu einer Alarmanlage?
 
Alarmanlagen werden in Fachkreisen als Einbruchmeldeanlagen (EMA) bezeichnet. Sie melden optisch und/oder akustisch, wenn ein Einbruch versucht wird oder bereits erfolgt ist. 
 
Dementsprechend gehören zu einer funktionssicheren EMA folgende weitere Bauteile:
• Alarmzentrale
• Innensirene
• Außeneinheit
• Scharfschalteinrichtung
 
Die elektronische Alarmzentrale empfängt alle ankommenden Signale der installierten Melder und verarbeitet sie zur entsprechenden Signalisierung. Sie wird über einen separaten 230-Volt-Stromkreis mit Spannung versorgt und ist mit einem ständig nachladenden Akku ausgerüstet. 
Eine Innensirene meldet anwesenden Bewohnern, wenn ein Einbruchsversuch über die Außenhaut erfolgt. Sie signalisiert aber auch beispielsweise offen stehende Fenster und Türen, wenn das Gebäude verlassen und die EMA scharf geschaltet wird. Innensirenen dürfen außen nicht hörbar sein.
 
Die Außeneinheit signalisiert einen erfolgten Einbruch mittels eines optischen Blitzlichtes sowie eines akustischen Heultons. An der Schafschalteinrichtung schalten die Bewohner beim Verlassen des Gebäudes die EMA scharf und bei ihrer Rückkehr unscharf. Dies geschieht, je nach Ausstattung der Anlage, mit einem Schlüsselschalter mit LED-Anzeige des Schaltzustandes oder mit einem Codeschloss.
 
Alle Komponenten einer sicher funktionierenden EMA sind mit Sabotagekontakten ausgestattet. Diese lösen den Alarm aus, wenn ein Einbrecher an diesen Bauteilen manipuliert, um sie wirkungslos machen zu wollen. Sabotage durch Durchschneiden von Kabeln signalisiert die Alarmzentrale.
 
 
Wie groß ist der Installationsaufwand eine Alarmanlage?
 
Bei einem Neubau sollte kabelgebundenen EMA der Vorrang gegeben werden. Die Errichtung durch einen zugelassenen Fachbetrieb mit VdS-Zertifikat bietet ein Höchstmaß an Sicherheit.
Für den nachträglichen Einbau kommen Funkalarmanlagen infrage. Hochwertige Produkte erfüllen die gleichen Anforderungen wie verkabelte Anlagen und sind ebenfalls sicher. Auch hier sorgen besonders für diese Anlagen geschulte Fachunternehmen für einen zuverlässigen Schutz vor Einbrechern.
 
 

Bildquelle (c) Brian A Jackson | Shutterstock.com

 

© bauwohnwelt.at
Redaktion Bauwohnwelt