Das Einrichten eines sicheren Babyschlafzimmers

Um dem Baby eine sichere und schöne Umgebung zu ermöglichen, gibt es eine Reihe von wichtigen Faktoren, die bei der Gestaltung von Schlaf- und Babyzimmer zu beachten sind.


Online seit: 19.12.2014 | Themenbereich: Kinderstube
Das Einrichten eines sicheren Babyschlafzimmers

Dem Hausbau geht in vielen Fällen der Wunsch voraus, der baldigen Familie ein schönes Zuhause bieten zu können. Oft ist es aber auch umgekehrt, und die künftigen oder frischgebackenen Eltern planen ein Haus.
 
Entscheidung zwischen Wiege und Bett
 
Noch vor der Frage, wie das Zimmer zu gestalten ist, beschäftigt werdende Eltern, wo und wie das neue Kind schlafen soll. In den ersten Lebenswochen reicht meist eine Wiege. Das kleine Nesthäkchen fühlt sich in der Enge wohlgeborgen. 
 
Wer gleich ein Gitterbett verwenden will, kann dies mit Einlagen und speziellen Kurzhimmeln ausstaffieren, um dem Baby ein Nest zu bauen. Von weiteren weichen Materialien sollte man allerdings Abstand nehmen, damit das Kleine weder unter Atemnot noch einem Wärmestau leiden muss. Der Vorteil von Wiegen ist die beruhigende Wirkung durch die sanften Bewegungen. Gut zu wissen ist auch, dass die Kleinen bis zum ersten Geburtstag kein Kissen brauchen. 
 
Auf Heizkissen und Wärmflaschen muss auf jeden Fall verzichtet werden. Statt einer Decke ist ein Schlafsack besser, dessen Maße zum Baby und der Wiege passen. Bei der Planung des Zimmers sollte man berücksichtigen, dass man später ein größeres Bett für das Kind braucht. Für jedes Alter gibt es ein passendes Bett, das sich stets gut in den Raum einfügen muss. 
 
Dazu eine maximal 10 Zentimeter dicke Matratze, die den Nachwuchs nicht mehr als 2 Zentimeter einsinken lässt und keine allergischen Reaktionen auslöst.
 
 
Bei der Planung des Kinderzimmers flexible Umgestaltung ermöglichen
 
Nachdem die wichtige Schlaf-Frage geklärt ist, machen sich die Eltern und Hausplaner an das eigentliche Zimmer. Dies wird sich schnell vom reinen Schlaf- zum Spiel- und Arbeitszimmer eines Schulkindes wandeln. Es wird also ein Grundriss für ein multifunktionales Zimmer benötigt, das die wachsenden Ansprüche des Kindes berücksichtigt. 
 
Der Fokus sollte nicht primär auf der Symmetrie liegen, sondern auf der Stellung der Fenster, die möglichst nicht mittig sein sollten. Eine ausreichend große Zahl an Quadratmetern und die Stellmöglichkeiten der Möbel müssen Flexibilität für eine spätere Umgestaltung des Zimmers lassen. Dabei spielen jedoch nicht nur architektonische Aspekte eine Rolle. 
 
Auch die sich wandelnden Bedürfnisse des eigenen Kindes sollten bei der Zimmerplanung bedacht werden. 
 
Ein Baby braucht keine Anschlüsse für einen Computer oder Elektrogeräte, doch bei einem älteren Kind kann das schon ganz anders aussehen. Aber anfangs muss beim Zimmer für ein Kleinkind das Thema Sicherheit dominieren. Eine liebevolle Umgebung ohne zu grelle oder dunkle Farbe ist wichtig, aber noch wichtiger ist, dass die Eltern in Notlagen schnell reagieren können. Daher sollte man Eltern- und Kinderschlafzimmer auf einer Etage zu planen.
 
 
Gefahrlose Babymöbel: Verletzungsrisiko minimieren
 
Bei der Wahl kindgerechter Möbel spielen oft die kreativen Vorstellungen der Eltern die Hauptrolle. Die geschlechtsspezifischen Dekorationen und Wandkunstwerke sind meist farbenfroh. Dabei dürfen wichtige Sicherheitsmerkmale jedoch nicht übergangen werden. Zunächst müssen alle Ecken und Kanten im Babyzimmer abgerundet werden. 
 
Die Wickelkommode braucht einen Fallschutz. Wandregale, Bilderrahmen und Lampen müssen besonders stark befestigt werden. Nachdem die komplette Checkliste der wichtigsten Ausstattungsobjekte abgearbeitet wurde, muss immer noch genügend freier Platz zum Spielen und Krabbeln vorhanden sein. Damit das Baby dabei keine Verletzungen erleidet, sind offene Steckdosen und Kabel entsprechend zu sichern. 
 
Sämtliches Glas muss bruchsicher sein, denn die meisten Unfälle bei Kindern passieren in den eigenen vier Wänden. Bevor das Kind ein ausgeprägtes Gefahrenbewusstsein entwickelt, müssen diverse Maßnahmen für ein sicheres Wohnen bei Kindern ergriffen werden. Geprüftes Material mit Prüfzeichen wie dem GS-Symbol sind besonders bei lackiertem oder beschichtetem Holz von hoher Bedeutung. 
 
Bei allen Arten von Textilien garantieren die Zeichen toxproof" und Textiles Vertrauen die nötige Produktsicherheit.
 
 
Sicherheit schaffen und Gesundheitsrisiken vermeiden
 
Nicht nur scharfe Möbelkanten bilden im Kinderzimmer eine Gefahrenquelle. Beim Bauen entstehen viele Fallen, wie Spalten zwischen den Dielen und tiefe Bohrlöcher. Auch sind Holzspäne gefährlich für neugierige Kinderhände. Hübsche Zierpflanzen sind ebenfalls oft ein Gefahrenherd – vor allem wenn Erde und Granulat in Reichweite sind. 
 
Lange Schnüre, an denen Spielzeug und Dekorationen angebracht sind, müssen sich außerhalb der Reichweite des Kindes befinden, um der Gefahr einer Strangulation entgegenzuwirken. Der Platz vor den Fenstern sollte frei bleiben, damit das abenteuerlustige Kind nicht hinausklettern kann. Insbesondere in einem neuen Haus erhöhen Lösungsmittel, Teppichkleber und Farben in frischem Zustand das Allergierisiko der Kleinen. 
 
Auch wenn lange vor der Geburt renoviert wird, sollte man auf Lösungsmittel und Schadstoffe aller Art weitestgehend verzichten. In den ersten Monaten reagiert das Baby auf Umwelteinflüsse besonders empfindlich. Das gilt auch für das Licht, welches beim Wickeln, Anziehen und Schlafen dimmbar sein sollte. 
 
Der Bodenbelag ist idealerweise ein Teppich, da er Lärm und Staub schluckt und einen besseren Krabbeluntergrund als Parkett bildet. Da sich diese leicht reinigen lassen, bevorzugen viele einen Boden mit einer Teppichinsel, damit neben Funktionalität auch die Gemütlichkeit nicht zu kurz kommt.
 
 
 

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Redaktion Bauwohnwelt