Augen auf beim Grundstückskauf — worauf Bauherren achten sollten

Viele Menschen hegen die Hoffnung, irgendwann einmal in den eigenen vier Wänden zu wohnen. Der Bau des Hauses stellt dabei längst nicht den Startschuss in diese neue Lebensphase dar. Zunächst steht die Suche nach einem geeigneten Grundstück an, auf dem das eigene Traumhaus errichtet werden kann. Es gilt, den Standort wohlüberlegt auszuwählen. Augen auf beim Grundstückskauf: Darauf sollten Bauherren achten.

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Online seit: 13.03.2018 | Themenbereich: Immobilien
Augen auf beim Grundstückskauf — worauf Bauherren achten sollten

Grundsätzliche Überlegungen vor dem Grundstückskauf

Wer ein eigenes Haus bauen möchte, sollte sich zuerst Gedanken über die Lage des Grundstücks machen. Möchte ich zentrumsnah oder lieber ländlich wohnen? Auch die Ausrichtung des Grundstücks ist für die Kaufentscheidung wichtig: Bauherren sollten darauf achten, dass das Land genug Sonne abbekommt – idealerweise zwischen Mittag und Abend. Am besten eignet sich eine Nord-Süd- oder Nordost-Südwestausrichtung des Grundstücks.

Bei der Grundstückssuche helfen nicht nur klassische Anzeigen in der Tageszeitung. Längst sind auch Onlineportale rund um Immobilien etablierte Adressen, um das passende Grundstück für den Hausbau zu finden. Grundsätzliche Anforderungen wie Größe und Preis unterscheiden sich von Bauherr zu Bauherr.


Tipp: Erscheint eine Grundstücksanzeige interessant, lohnt sich der Satellitenbilder-Check online. So herrscht bereits vor der Besichtigung Klarheit über Bewachsung, Beschattung und die Grundstücksausrichtung.


Bebauungsplan und Co. beachten

Ob Bauherren nun die Vorteile von Fertighäusern nutzen oder ihr Haus Stein auf Stein errichten wollen: Vorher sollten sie sich den Bebauungsplan auf jeden Fall genau ansehen. Er verrät, was dort gebaut werden darf (freistehendes Einfamilienhaus? Mehrfamilienhaus?) und wie das Haus grob auszusehen hat (Dachtyp? Geschossanzahl?).

Auch den Flächennutzungsplan sollten sie sich ansehen: Er gibt Auskunft darüber, ob die Fläche ausschließlich zum Wohnen, zur gewerblichen Nutzung oder für beides genutzt werden darf. Zudem erfahren Kaufinteressenten hier, ob es sich bei ihrem Wunschgrundstück um Bauerwartungsland, Rohbauland oder baureifes Land handelt.

Handelt es sich um Bauerwartungsland, ist dieses Grundstück bei der Gemeinde als künftiges Bauland vorgesehen. Wann es tatsächlich bebaut werden darf, ist aber noch ungewiss. Ist das Grundstück als Rohbauland ausgewiesen, dann wurde es offiziell zur baulichen Nutzung bestimmt, aber noch nicht erschlossen. Die Kommune muss also den Anschluss des Grundstücks an die Kanalisation sowie ans Gas- und Stromnetz noch realisieren. Die Kosten hierfür trägt jedoch der Bauherr. Baureifes Land hingegen, darf offiziell bebaut werden und ist bereits erschlossen.

Die Einträge im Grundbuch sollten nicht unberücksichtigt bleiben, insbesondere wegen etwaiger Hypotheken. Experten empfehlen zudem, ein Bodengutachten erstellen zu lassen. So erfahren Bauherren, ob die Tragkraft des Bodens für den Hausbau ausreicht.


Kosten gewissenhaft kalkulieren

Der Erwerb eines Grundstücks sowie der sich anschließende Bau sind eine beachtliche Investition. Umso wichtiger ist eine professionelle Kalkulation, die alle entstehenden Kosten berücksichtigt. Der Grundstückskauf besteht aus weit mehr als lediglich den reinen Kosten fürs Land.

Hinzu kommen Dinge wie:

•    Grunderwerbssteuer
•    Gutachterkosten
•    Notarkosten
•    Maklerkosten
•    Erschließungskosten


Ist der Vertrag unterschrieben, kann es mit der Errichtung der eigenen vier Wände losgehen. Doch Vorsicht: Pfusch am Bau muss sich niemand gefallen lassen!


Bildquelle (c) Phuphat Pongsanon | 123rf.com


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Redaktion Bauwohnwelt