Gartenneugestaltung im Frühling: Tipps für Hobby-Handwerker

Wenn die ersten Sonnenstrahlen den kommenden Frühling erahnen lassen, zieht es viele Gartenbesitzer hinaus ins Freie. In den Beeten strecken die ersten zarten Frühjahrsblüher ihre Knospen durch die Erdkrume und an Zaubernuss und Hasel regt sich längst das neue Leben. Höchste Zeit, sich mit dem nächsten Gartenprojekt zu befassen!


Online seit: 20.02.2020 | Themenbereich: Gartenbau
Gartenneugestaltung im Frühling: Tipps für Hobby-Handwerker

Ein einladender Eingangsbereich muss kein Traum bleiben. Mit der richtigen Pflanzplanung und einer kleinen Pergola gelingt die Verwandlung.


Radikalkur: Gartenneugestaltung von Grund auf planen

Manchmal muss es etwas mehr sein. Wenn der Garten nicht den eigenen Vorstellungen entspricht und eine grundlegende neue Planung notwendig ist, sollten Gartenbesitzer zunächst einmal eine Liste machen. Was muss der neue Garten unbedingt haben? Diese Liste könnte so aussehen:

  • Gewächshaus
  • Hochbeet
  • Wasserstelle
  • Holzterrasse
  • Pergola
  • Gartenhaus

 

Ist klar, wie der Garten verändert werden soll, geht es an die Grundrissplanung. Dazu gehören unter Umständen auch die Einfahrt und der Vorgarten, soweit vorhanden. Es lässt sich nicht pauschal sagen, welcher Plan für welchen Garten der Beste ist. Ausschlaggebend sind die eigenen Wünsche, das Budget, die Gartengröße, die Lage, der Boden und die vorherrschenden Witterungsbedingungen. Was die Formensprache angeht, gibt es unterschiedliche Ansätze. Es gibt naturnahe, grafische und symmetrische Formen – oder eine Kombination daraus. Je kleiner die Gartenfläche, desto wichtiger ist die Reduktion auf wenige Elemente und klare Formen. Andernfalls wirkt der Garten schnell vollgestellt und planlos. Grundlegende Informationen liefert der Beitrag „Wissen wie der Gartenbau funktioniert“. 

Es ist hilfreich sich viele Ideen zu holen und sich inspirieren zu lassen. Soll es ein Gemüsegarten werden, ist ein Gewächshaus Zentrum des Geschehens oder träumen die Gartenbesitzer von einem reinen Wohlgefühlgarten, der möglichst pflegeleicht ist? Soll der Stellplatz für den PKW gepflastert werden, ist Kies die bessere Wahl oder soll ein Carport mit Abstellmöglichkeit her? Bilder sammeln und Ideen aufschreiben sind die ersten Schritte auf dem Weg zum Traumgarten.


First things first: Erst die Bauten, dann der Rest

Falls ein Carport, ein Gartenhaus, eine Holzterrasse, ein Teich oder andere Einbauten in den neuen Garten sollen, sind diese zuerst dran. Mit ihnen werden auch die Höhen im neuen Garten verbindlich fixiert. Es empfiehlt sich die benötigten Maschinen, Geräte und das Material rechtzeitig zu bestellen und mit einem Transporter, beispielsweise von Buchbinder selbst abzuholen. Die Auswahl der Transporter reicht vom kleinen Kastenwagen bis zum großen 7,5-Tonner. Für kostensensible Gartenbesitzer empfiehlt es sich, einen Transporter für einen Tag zu mieten und die Abholung der Materialien an einem Tag zu bündeln. Das spart Zeit und Geld. Wie groß das Transportfahrzeug sein muss hängt logischerweise vom benötigten Volumen für die geplanten Einbauten ab. Im Zweifel hilft das Transportunternehmen dabei, das passende Fahrzeug auszuwählen.


 
Ein Gewächshaus im Garten bietet rund ums Jahr eine geschützte Möglichkeit zum Anbau von Gemüse. Im Winter dient es zum Schutz der Kübelpflanzen.


Versorgungsleitungen und Wege

Licht im Garten ist ein wichtiges Element, um ihn auch bei Nacht erlebbar zu machen. Versorgungsleitungen wie Strom, aber auch Wasserzuleitung zum Beispiel für die Gartendusche, die Bewässerung der Beete, das Gartenhaus oder das Wasserspiel bzw. den Teich sollten gelegt werden, bevor Fundamente gegossen und Pflasterflächen wie Sitzplätze und Terrassen hergestellt werden. 


Flächen voneinander trennen

Rasenfläche und Blumenrabatte dominieren die Formensprache in einem Garten. Sind Rasenkanten und Einfassung für die Beete geplant, sind diese nun zu verlegen. Rasenkanten lassen sich am besten mit Beton befestigen, damit sie dauerhaft funktionieren und nicht absacken. Sie dienen dazu, eine klare Abgrenzung herzustellen, damit der Rasen nicht in das Beet hineinwächst. Wer auf eine Rasenkante verzichtet, muss mit Mehrarbeit bei der Pflege rechnen. Regelmäßiges Abstechen der Kanten wird dann erforderlich. Der Nachteil abgestochener Kanten ist, dass der Rasenmäher mit dem Rad hineingeraten kann. Dabei wird die Grasnarbe verletzt und im Randgebiet entstehen unschöne kahle Stellen.

Rasenroboter installieren

Für all diejenigen, die einen praktischen Rasenroboter ihr Eigen nennen oder in der Zukunft dafür sorgen wollen, dass dieser die Hauptarbeit der Rasenpflege übernimmt, ist jetzt der richtige Zeitpunkt die Begrenzungsdrähte zu verlegen, soweit nötig. Außerdem muss die Ladestation installiert werden, für die im Vorfeld Stromkabel durch die Erde gelegt wurden. Viele Rasenroboter-Systeme funktionieren mit Begrenzungsdrähten, die unterhalb der Grasnarbe verschwinden.

Tipp: Auch für Rasenroboter ist eine feste Rasenkante hilfreich, weil sich an der Kante die Kabel leicht verlegen lassen. Das vermindert die Gefahr später bei der Gartenpflege versehentlich mit dem Spaten die Begrenzungsdrähte zu durchtrennen. Wenn diese stets an der Rasenkanten entlang geführt werden weiß man auch noch Jahre später, wo diese verlaufen.


Beete bepflanzen

Die Bepflanzung der Beete in einem Garten ist für viele Gartenbesitzer ein Highlight. Zuerst werden die größten Solitäre gepflanzt. Mit einer ausgeklügelten Pflanzplanung lassen sich attraktive Pflanzenkonzepte in die Realität umsetzen. Wie wäre es mit einem weißen Garten, der rund ums Jahr ausschließlich in sanften Gelb- und Weißtönen blüht? Auch das beliebte Farbkonzept rosa-blau-weiß oder rot-gelb-weiß lässt sich konsequent umsetzen. Je nach Ausrichtung des Gartens kann das Pflanzkonzept auch folgende Schwerpunkte aufweisen:

  • Mediterraner Garten: Mit Lavendel und Gräsern als Hauptakteure lässt sich ein attraktiver mediterraner Gartenstil umsetzen. In Kombination mit passenden großen Gehölzen sowie verschiedenen Kübelpflanzen gelingt der mediterrane Garten.

  • Schattengarten: Falls ein Garten stark beschattet ist, ist ein Pflanzenkonzept ausgewählter Schattenpflanzen hilfreich. Ein Schattengarten muss nicht einseitig sein, sondern bietet viele verschiedene Möglichkeiten. Farne, Traubenlilien, Funkien, Elfenblume, Fingerhut und Prachtspieren machen aus einer schattigen Lage einen farbenfrohen Blickfang.

  • Steingarten: In einem Steingarten finden sich vorwiegend trockenheitsresistente Pflanzen wieder. Polsterthymian, Blaukissen und Mauerpfeffer sind hier genauso zuhause wie Phlox, Blauschwingel und Zwerglockenblume.

  • Rosengarten: Eher etwas für Fortgeschrittene ist der Rosengarten, der regelmäßig Pflege und Fachkenntnis benötigt. Dennoch ist er den Aufwand wert, insbesondere wenn die Rosen mit handverlesenen Rosenbegleitstauden gepflanzt werden. Attraktive Kombinationen sind zum Beispiel die zartrosa „Rosa Aspirin“ zusammen mit rosablühendem Lavendel und blau blühender Vinca major.


Gartenmöbel aufstellen und genießen

Sind die Beete bepflanzt und die Wege gepflastert ist es Zeit, die Gartenmöbel nebst Sonnenschirm hervorzuholen. Mit Blick auf die frisch gepflanzten Beete und das neu errichtete plätschernde Wasserspiel lässt sich die Zeit im Freien wunderbar genießen. Genießer-Tipp: Wer Beerensträucher in die Pflanzplanung integriert, kann beim Gang durch den Garten die Früchte pflücken und genießen.

 

Bildquelle (c) jjekafluf, mikesphotos | pixabay.com

 


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