Baumscheiben von Obstgehölzen mulchen

Im Garten stehen Obstgehölze häufig im Rasen oder in der Wiese, und ihre Baumscheibe ist möglichst bis zum Stamm mit Gras oder Rasen bedeckt. Das ist für die meisten Gartenbesitzer aus ästhetischen Gründen die beste Lösung. Sie hat jedoch einen ganz entscheidenden Nachteil:

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Online seit: 11.06.2012 | Themenbereich: Terrasse & Balkon
Baumscheiben von Obstgehölzen mulchen

Bedarfsgerecht düngen

Durch das Gras ist eine Konkurrenzsituation um Nährstoffe und Wasser entstanden. Das ist vor allem ein Problem für kleinkronige, ältere Bäume und Sträucher, die noch dazu auf schwach wachsenden Unterlagen veredelt wurden, aber auch für Halb- und Hochstämme auf stark wachsenden Unterlagen. Für sie ist eine Baumscheibe von etwa einem Meter Durchmesser, die mit Mulch abgedeckt ist, die bessere Lösung. ((Foto Obstbaum mit gemulchter Baumscheibe))

Mit dem Düngen sollte grundsätzlich vorsichtig umgegangen werden, denn viele Gartenböden sind überdüngt und enthalten zu viel Phosphat und oft auch zuviel Kalium. Art und Menge an Dünger sollten sich immer am Bedarf der Pflanzen orientieren, egal, ob organische oder mineralische Dünger verabreicht werden. Auch der Zeitpunkt ist entscheidend, damit den Pflanzen die Nährstoffe dann zur Verfügung stehen, wenn sie gerade gebraucht werden, etwa zum Blattaustrieb, zur Blütezeit oder Fruchtbildung. Eine Bodenuntersuchung im Hinblick auf pH-Wert und Nährstoffgehalt ist deshalb alle drei bis fünf Jahre sinnvoll. Bei der Neuanlage eines Gartens versteht sich das von selbst.

Ein hervorragendes organisches Düngemittel für den gesamten Zier- und Nutzgarten ist – neben seiner Eigenschaft als Bodenverbesserungsmittel – Kompost. Guter Kompost enthält die wichtigsten Nährstoffe wie Phosphat, Kalium, Kalzium, Stickstoff und Magnesium sowie zahlreiche Spurenelemente in ausreichender Menge. Mit dem Kompost wird also zunächst eine Grunddüngung ausgebracht, die beispielsweise den Phosphatbedarf schon komplett deckt. Seine volle Wirkung entfaltet Kompost aber erst nach ein paar Jahren.

Je nach Düngeempfehlung auf Basis der Bodenuntersuchung müssen fehlende Nährstoffe als Einzelnährstoffdünger ausgebracht werden. Das kann in organischer oder mineralischer Form geschehen. Ein guter Stickstofflieferant sind beispielsweise Hornspäne oder Hornmehl, die man mit ins Pflanzloch geben kann. Stickstoff aus solchen Quellen braucht Zeit, um im Boden für die Pflanzen verfügbar zu werden, dafür kann die zusätzliche Stickstoffgabe bei regelmäßiger Kompostanwendung im Lauf der Jahre dann meist verringert werden.

Wenn Sie im Sommer eine zweite Düngegabe ausbringen, beachten Sie den Bedarf der einzelnen Pflanzen und welche Nährstoffe sie während der Vegetationsperiode wirklich benötigen. Starkzehrer etwa brauchen mehr Nährstoffe als Schwachzehrer, da sie auch mehr verbrauchen. Auch öfterblühende Rosen können zudem nach dem ersten Flor nochmals gedüngt werden. Aber ein Zuviel an Dünger schadet mehr, als er nützt. Viele Pflanzen benötigen für ihr Wachstum eine eher kalibetonte Düngung, etwa Dahlien oder Gladiolen, aber auch Rosen. Oft genügt eine einmalige Düngegabe mit Kompost und einer entsprechenden Stickstoffergänzung durch Hornmehl im Frühjahr (März/April), zum Beispiel bei älteren Obstgehölzen. Dabei werden um die Pflanzscheibe bei Beerensträuchern zwei Liter, bei Obstbäumen vier Liter Kompost verteilt, dem für die verschiedenen Obstgehölze folgende Mengen an Hornmehl beigemengt werden: 100 – 150 Gramm bei Steinobst (Kirsche, Zwetschge), 70 – 100 Gramm bei Kernobst (Apfel, Birne), und 100 Gramm bei Beerensträuchern. Wer nicht mit Kompost düngt, muss im Frühjahr stickstoffbetont und jetzt im Frühsommer kalibetont düngen, also zweimal pro Jahr, und zwar mit organischen und mineralischen Volldüngern. Beachten Sie dazu die Angaben auf der Packung oder lassen Sie sich beim Kauf von fachkundigem Personal beraten.

Anspruchsvoller Zierrasen oder stark beanspruchter Rasen kann jetzt im Frühsommer ebenfalls ein zweites Mal mineralisch gedüngt werden, und zwar mit einem üblichen Zierrasendünger, wie er auch für Sportrasen verwendet wird. Wer weniger Wert auf eine perfekte Optik legt, der düngt Gebrauchsrasen erst wieder im Herbst.

 

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Redaktion Bauwohnwelt