Das eigene Biotop im Garten - der Naturteich

Im Garten sorgt ein Biotop für einen Ruhepol, bei dem nicht nur Menschen, sondern auch viele unterschiedliche Tierarten entspannen können. Dank seiner ausgewogenen Mischung aus vielen verschiedenen Pflanzen ist es außerdem ein echter Blickfang.


Online seit: 22.10.2015 | Themenbereich: Gartenbau
Das eigene Biotop im Garten - der Naturteich

Ist von einem Gartenteich die Rede, so denken die meisten sicherlich an Goldfische, Kois und ordentlich gepflegte Wasserareale. Allerdings kann es sich hierbei auch um ein eigenständiges Wasserbiotop handeln, welches besonders natürlich daherkommt und zudem kaum Pflege benötigt. 

Biotop oder normaler Gartenteich? 

Der klassische Gartenteich ist in vielen Gärten bereits vertreten, zu etwas Besonderem wird er aber erst, wenn er sich von der Masse abhebt. Ein natürliches Biotop schafft dies dadurch, dass es ein gesundes Gleichgewicht von Pflanzen und Tieren im Gewässer herstellt – dies bringt für die Gartenbesitzer den praktischen Vorteil mit sich, dass das Reinigen des Teiches in der Regel ganz von allein geschieht.

 

Lebensraum für viele Tierarten – in einem Wasserbiotop fühlen sich sowohl Fisch als auch Amphibie wohl

Hierfür sind lediglich ausreichend verschiedene Pflanzen notwendig sowie eine große Wassermenge. Knapp 4 Kubikmeter sollten es schon sein. Die Reinigung selbst funktioniert folgendermaßen: Pflanzen, Tiere und insbesondere Bakterien verwerten die Abfallstoffe untereinander, so dass dieser Dreck sich nicht auf dem Boden oder im Wasser absetzt. Neben heimischen Fischen und Insekten werden auch einheimische Amphibien von diesem natürliche Lebensraum angezogen, so dass das Biotop stets ein buntes Treiben bereithält.

 

 

Naturteich anlegen – was ist wichtig 

Wer selbst einen Naturteich anlegen möchte, der sollte dabei zumindest einige grobe Faktoren berücksichtigen. Insbesondere der Standort, die Größe und die Tiefe des Teiches sind wichtig, damit es den späteren Bewohnern gut geht und ein gesundes Gleichgewicht entstehen kann.

 

Sonne

Für die meisten Pflanzen ist viel Sonne wichtig, dementsprechend gibt es eine große Auswahl an sonnenliebenden Gräsern, Blumen und anderen Pflanzen. Andererseits sollte hier jedoch auch nicht übertrieben werden, denn scheint beispielsweise 10 Stunden am Tag die Sonne auf den Teich, so kann es schnell zu einer übermäßigen Algenblüte kommen. Idealerweise liegt der Teich am Tag ungefähr 6 Stunden lang in der Sonne, wenngleich es sich dabei nicht unbedingt um die pralle Mittagssonne handeln muss. Auch für sogenannte halbschattige Teiche gibt es eine ähnlich große Auswahl an schönen und interessanten Pflanzen, sodass hier keine Abstriche gemacht werden müssen.

 

Algen – ein häufiges Ärgernis

Algen gelten als erste Bewohner des Planeten neben den Bakterien und haben sich ihrer Umwelt nahezu perfekt angepasst. Im Teich sind sie durchaus wichtig, denn ihr übermäßiges Auftreten zeigt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Schnell greifen Gartenbesitzer jedoch zu chemischen Mitteln wie etwa Algenvernichtern aus dem Gartenmarkt, um das Problem zu lösen – aber nicht immer schlagen die Produkte an und die Algenplage besteht weiterhin.

 

Algen sind nicht nur unansehnlich, sondern machen auch deutlich, dass etwas im Teich nicht stimmt.

Woran das liegt, wissen zum Beispiel die Experten von ZooRoyal: demnach muss der Teich stets als Ganzes betrachtet werden, damit Algen wirklich dauerhaft entfernt werden können. Es gibt viele unterschiedliche Schritte zu beachten, die im Vorfeld stattfinden sollten, darunter zum Beispiel die mineralische Stabilisierung des Wassers und eine entsprechende Nachsorge, damit die Algensporen im Nachhinein nicht wieder auftauchen. Der Haustier- und Naturspezialist bietet aus diesem Grund eine kostenlose Expertenberatung an.

 

 

 

Maße

Kurzum: je größer der Teich, desto einfacher lassen sich dessen Wasserwerte auf einem guten Pegel halten. Wer bei der Planung also viel Platz hat, der sollte diesen auch unbedingt nutzen. Bezüglich der Tiefe sollten es mindestens 1,5 m sein, damit der Teich im Winter nicht vollständig zufrieren kann und die Fische in jedem Fall eine Rückzugsmöglichkeit haben, wenn das Eis einsetzt. Gartenbesitzer sollten außerdem darauf achten, dass unter dem Teich keine (Keller-) Räumlichkeiten verlaufen, denn je nach Teichgröße handelt es sich um mehrere Tonnen Wasser, die ein entsprechend hohes Gewicht mit sich bringen.

 

Fische und Pflanzen

Fische fühlen sich in einem Naturteich erfahrungsgemäß besonders wohl, dennoch sollte ihre Zahl begrenzt werden. Denn ansonsten könnten die Tiere das natürliche Gleichgewicht des Biotops durcheinanderbringen. Um das natürliche Ökosystem zu unterstützen, sollten außerdem nur heimischen Fische und Amphibien angesiedelt werden. Selbiges gilt übrigens für Pflanzen: denn bedecken diese einen zu großen Teil der Oberfläche, so kommt nicht mehr genug Sonnenlicht hindurch.

 

Schwimmteich und Wasserbiotop – ist die Kombination machbar?

Ähnlich wie der Naturteich wird auch der sogenannte Schwimmteich immer beliebter. Auch er kann gänzlich ohne Technik auskommen, denn die Pflanzen sowie das Zoo- und Phytoplankton übernehmen den Hauptanteil der Wasseraufbereitung und dementsprechend ist das Wasser sauber genug, um problemlos darin zu schwimmen. Anders als ein natürliches Wasserbiotop verfügt ein Schwimmteich in der Regel jedoch über zusätzliche Stege oder Möglichkeiten, um hineinzugelangen. Oftmals wird er außerdem so aufgebaut, dass die äußeren Bereiche relativ seicht sind, während es im Inneren tiefer wird und das Schwimmen ermöglicht werden kann – wichtig ist auch hier, dass Mensch und Tier ausreichend Platz haben, um sich aus dem Weg gehen zu können. Im Gegensatz zum Wasserbiotop gibt es außerdem verschiedene Arten eines Schwimmteichs, von denen einige mit Pumpen und weiterer Technik unterstützt werden. Einen Überblick der verschiedenen Teichtypen kann beim Verband österreichischer Schwimmteich- und Naturpoolbau eingesehen werden.

 

Ein Schwimmteich kombiniert die Vorteile eines natürlichen Teichs und eines Pools

Naturteich bzw. Schwimmteich selbst anlegen

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so wirken mag, so ist das Anlegen eines Teiches mit einigen komplexen Arbeiten verbunden. Wer sich einen Naturteich im Garten wünscht, der sollte daher besser auf eine fachmännische Planung zurückgreifen und bei der Durchführung auf das Knowhow von Profis vertrauen. So müssen unter anderem Folien verlegt oder ganze Becken komplett neu vor Ort gegossen werden, darüber hinaus sollte im Vorfeld außerdem unbedingt ein Blick auf die jeweiligen Regelungen und Gesetze geworfen werden, die beim Bau eines Teiches greifen.

Diese unterscheiden sich meist je nach Bundesland und können beim örtlichen Bauamt nachgefragt werden. Nur auf diese Weise lassen sich spätere rechtliche Konsequenzen vermeiden – in Österreich greift diesbezüglich die ÖNORM L1128, die bisher bereits vielfach für Kritik sorgte, da sie den österreichischen Schwimmteichbau laut Experten massiv gefährdet. Ein aktueller Beitrag zur Problematik ist hier zu finden.

 

Bild 1: Gartenteich mit frischer Quelle © Franz Peter Rudolf
Bild 2: Wetterfrosch © Jürgen Werke
Bild 3: Tappeto algale in pozza 8 © mgil888
Bild 4: Junge Frau blickt über Schwimmteich © Artalis


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Redaktion Bauwohnwelt