Effizientes C-Teile Management beim Hausbau: Wie Sie Zeit und Kosten sparen können

Die Kosten für Baustoffe kennen seit mehr als einem Jahr nur noch eine Richtung: nach oben. Baufirmen vereinbaren mit Bauherren jedoch in der Regel vor Baubeginn Festpreise. Deshalb sind die steigenden Kosten bei Stahl und Stahllegierungen, Aluminium und Kunststoffprodukten für sie existenzbedrohend.


Online seit: 04.04.2023 | Themenbereich: Neubau
Effizientes C-Teile Management beim Hausbau: Wie Sie Zeit und Kosten sparen können

Erst war es Corona, dann der völkerrechtswidrige Einmarsch Russlands in der Ukraine: Bauholz, Stahl und Stahllegierungen, Aluminium und erdölbasierte Materialien wie beispielsweise Kunststoffrohre wurden immer teurer. Beim Bauholz hat sich der Preis inzwischen wieder auf das Vor-Corona-Niveau gesenkt, bei den anderen Materialien steigt er immer noch. Auch die Energiepreise wollen sich einfach nicht beruhigen.

Kosten senken: Sinnvolles Materialmanagemen

Gerade bei Bau und Montage gibt es immer mal wieder Ausfälle. Es ist eine alte Weisheit, dass man immer nur so viel Material bestellt, wie man wirklich braucht. Beim Hausbau bewährt sich jedoch nicht nur in Zeiten ständig steigender Kosten, immer noch ein wenig in Ersatz zu haben. Ein sinnvolles Materialmanagement beinhaltet die genaue Kontrolle der Ein- und Ausgänge. Pfleglicher Umgang und materialgerechte Lagerung verhindern, dass Materialien untauglich werden. Vieles ist in der Materialwirtschaft inzwischen digitalisiert: RFID-Technologie erleichtert die Lagerhaltung und vereinfacht das Management.


C-Teile im Blick behalten

In der Baubranche wird zwischen unterschiedlichen Materialgruppen unterschieden. Dabei geht es nicht um Material wie Rohstoff, sondern um Material wie Baumaterial. Die sogenannten C-Teile sind Baumaterialien, die in großen Mengen benötigt werden, recht günstig in der Anschaffung sind und von sehr vielen verschiedenen Herstellern in einer enorm großen Modellvielfalt angeboten werden. Diese Teile werden am Bau ständig gebraucht, und kaum einer hat den genauen Bedarf im Blick. Es handelt sich bei C-Teilen um Schrauben, Beschläge, Arbeitsschutzkleidung, Werkzeuge, Elektrokleinteile und ähnliches Material. Die Teile selbst sind kostengünstig, der Materialwert niedrig. Aber die Prozesskosten sind oft hoch. C-Teile Management kann beim Hausbau die Kosten enorm senken.


Was genau ist C-Teile Management? Es geht schlicht darum, den Bedarf an C-Teilen mit so einfachen Mitteln wie möglich zu decken. Eine Bedarfsanalyse zeigt, was genau in welchen Mengen wann und wo benötigt wird. Anschließend wird das Lager auf die vorhandenen Vorräte sowie die bestehenden Lagermöglichkeiten hin untersucht. Oft kann hier schon mit den richtigen Behältern und Lagersystemen eine große Verbesserung und mehr Effizienz erreicht werden. Ob ein Einbehältersystem oder ein Mehrbehältersystem besser funktioniert, hängt von Menge und Art der benötigten C-Teile ab. Wird nun immer rechtzeitig genau die benötigte Menge nachbestellt, sinken die Kosten. Denn Ausfallzeiten wegen Materialmangel gibt es nicht mehr. Vorsortiert angelieferte Materialien erleichtern zudem die Lagerhaltung.

Brandenburgisches Finanzministerium hat Preisgleitklausel bis zum 30. Juni 2023 verlängert

Gerade die C-Teile werden in vielen Betrieben aufgrund der benötigten hohen Stückzahlen und des niedrigen Materialwerts kaum beachtet. Entsprechend groß kann die Ersparnis sein, wenn gerade diese Teile vernünftig gemanagt werden. Aber in Deutschland wird es Baufirmen auch von öffentlicher Seite derzeit etwas leichter gemacht. Die sogenannte Preisgleitklausel erlaubt, auch bei laufenden Festpreisverträgen und bereits in Umsetzung befindlichen Bauvorhaben noch Preiskorrekturen vorzunehmen. Das soll Firmen vor dem Bankrott und Bauvorhaben vor dem Stillstand schützen. Die Preisgleitklausel wurde bis Ende Juni 2023 verlängert, teilte das Finanzministerium Brandenburgs mit, das damit eine Festlegung der Bundesbauverwaltung übernommen hat.


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Redaktion Bauwohnwelt