Mit dem Wohnwagen unfallfrei in den Urlaub

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Die Österreicher entscheiden sich immer öfter für den Campingurlaub. Laut Österreichischem Campingclub (ÖCC) zählt das Wohnmobil mit 60 Prozent zu den beliebtesten Campingunterkünften, gefolgt vom Wohnwagen mit 39 Prozent. Kein Wunder: Das mobile Heim auf vier Rädern bietet den Urlaubern Flexibilität, Mobilität, Nähe zur Natur und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.


Online seit: 27.06.2018 | Themenbereich: Urlaub & Freizeit
Mit dem Wohnwagen unfallfrei in den Urlaub

Anhänger für Fahrzeug geeignet?

Wer erstmalig mit einem Wohnwagen in den Urlaub fährt, sollte vorher überprüfen, ob das Auto überhaupt einen Anhänger ziehen darf. Informationen zur zulässigen Stütz- und Anhängelast findet man in den jeweiligen Fahrzeugpapieren. Die Anhängelast gibt das maximale Gewicht an, das vom Auto gezogen werden darf. Bei der Stützlast handelt es sich um das Gewicht, welches auf die Anhängerkupplung drückt.

Um schnell zu überprüfen, ob der zulässige Wert möglicherweise überschritten ist, kann man das Gespann des beladenen Fahrzeugs von der Seite betrachten. Solang das Gespann geradlinig ist, ist alles in Ordnung. Bei einem Knick besteht bereits die Gefahr, dass der Anhänger aufschaukelt, wodurch sich der Bremsweg verlängern würde.

Damit die Werte für die Anhängerkupplung und die Zugdeichsel nicht überschritten werden, sollte man diese den jeweiligen Typenschildern auf der Anhängerkupplung entnehmen. Weitere Informationen zu den allgemeinen Anhängerrichtlinien in Österreich können Interessierte hier nachlesen.

 

Großer Fahrzeug-Check-up

Wer bereits seit mehreren Jahren mit seinem Wohnwagen in den Urlaub fährt, sollte dringend Montagegegenstände wie Anhängerkupplung, Fahrrad- oder Dachträger überprüfen. Defekte oder verrostete Teile sollten dringend gegen neue ausgetauscht werden. Im Netz wird man hier schnell fündig. Auf kupplung.at erhalten Interessenten zusätzlich zu den jeweiligen Produkten wichtige Informationen, zum Beispiel zu Fachbegriffen oder Anleitungen zum richtigen Nachrüsten der Anhängerkupplung.

Die Deichsel-Öse an der Anhängerkupplung sollte nicht zu viel Spielraum haben, damit sich der Anhänger bei der Fahrt nicht verselbstständigt. Außerdem sollte immer ausreichend Gewicht auf der Deichsel lasten.

Auch den Rest des Fahrzeugs sollte man vor der Reise gründlich überprüfen - schließlich kommt der Wohnwagen bei den meisten nur einmal jährlich zum Einsatz. Es ist empfehlenswert, Reifen, Fahrwerk, Bremsanlage und -flüssigkeit sowie Beleuchtungseinrichtungen von einer Fachkraft in einer Kfz-Prüfstelle checken zu lassen. Auch schadet es nicht, die Stoßdämpfer überprüfen zu lassen; sind diese defekt, wirkt sich das - gerade bei voll beladenen Fahrzeugen - schlecht auf Kurvenstabilität und Reifenverschleiß aus.

Der Reifendruck sollte bei schwer beladenen Fahrzeugen auf "Voll-Lastdruck" erhöht werden. Dafür muss man keine Werkstatt aufsuchen, mithilfe der Betriebsanleitung gelingt das auch gut allein. Hierbei kann man direkt die Reifen auf Schäden begutachten und prüfen, ob die Mindestprofiltiefe bei den gesetzlich vorgeschriebenen 1,6 Millimetern liegt. Zu empfehlen ist ein deutlich höherer Wert mit mindestens 3 Millimetern Restprofil.

Gerade bei hohen Temperaturen und langen Fahrten verschleißen die Reifen besonders stark. Ist die Profiltiefe zu niedrig, kann das gefährlich werden. Selbstverständlich sollten auch alle Spiegel und Scheiben gut gereinigt sein, um eine klare Sicht zu gewährleisten. Des Weiteren muss der Ölstand kontrolliert werden.


 

Während der Fahrt - Anhänger nicht vergessen

Bei der Fahrt mit dem Wohnmobil sollte der Fahrer die Länge und Höhe des gesamten Fahrzeugs inklusive Anhänger nicht unterschätzen. Sowohl beim Abbiegen und Kurvenfahren als auch Rangieren des Fahrzeugs fällt der Radius durch die Gesamtlänge des Fahrzeugs größer aus. Um unfallfrei am Urlaubsort anzukommen, sollte man zudem immer den Gegenverkehr im Auge behalten.

Weiterhin vergrößert sich die Angriffsfläche für Seitenwind - vor allem nach dem Überholen eines Lkws oder beim Fahren auf Brücken können Autos mit Anhänger durch den plötzlichen Druck von der Seite schneller ins Schwanken geraten. Daher sollte auf eine überhöhte Geschwindigkeit oder plötzliche Ausweichmanöver mit einem Anhänger dringend verzichtet werden. Sollte das Fahrzeug trotzdem ins Schlingern geraten, sollte man die Geschwindigkeit sofort drosseln. Gas geben und Gegenlenken sind viel zu gefährliche Manöver.


Richtige Beladung

Beim Beladen des Fahrzeugs sollte man darauf achten, dass man die Obergrenze nicht überschreitet und nur so viel mitnimmt wie empfohlen. Im Wohnmobil sollten zudem sämtliche Gegenstände festgeschnallt werden - sei es durch eine Plane oder ein Netz. Denn schon die kleinsten Teile können bei einer Vollbremsung zum gefährlichen Geschoss werden. Besonders schwere Objekte sollten in der Nähe der Achsen befestigt werden.


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