Stimmungsvolle Beleuchtung mit OLEDs

Wer meint, dass LED-Lampen der letzte Schrei in Sachen Beleuchtung sind, kennt OLEDs noch nicht. „Organische Leuchtdioden“ sollen sich zur ergänzenden Lichtquelle im Innenbereich entwickeln.


Online seit: 23.06.2015 | Themenbereich: Trends & Lifestyle
Stimmungsvolle Beleuchtung mit OLEDs

Was sind eigentlich OLEDs ?
 
Organische Leuchtdioden (englisch: Organic Light Emitting Diodes, kurz OLEDs) werden heute schon in einer Reihe elektronischer Geräte – z. B. in den Radiodisplays von Oberklassewagen, in Tablet-PCs, Mobiltelefonen und anderen Verbrauchergeräten verbaut.
 
 
Eignen sich OLEDs auch zur Beleuchtung von Räumen?
 
Die Möglichkeiten für kreative Beleuchtungssysteme im privaten und gewerblichen Bereich sind unbegrenzt. In OLEDs wird eine Schicht organischen Materials zwischen zwei Elektroden – einer Anode und einer Kathode – eingeschlossen und anschließend auf ein Substrat aufgebracht, üblicherweise Glas oder Kunststoff. 
 
Wird nun an den Elektroden niedrige Gleichspannung angelegt (positiv an der Anode, negativ an der Kathode), treffen in der organischen Schicht elektrisch geladene Teilchen (Löcher und Elektronen) aufeinander und es entsteht Licht. Charakteristik und Intensität des Lichts sowie die Art der Auskopplung aus der OLED-Anordnung entscheiden über die Eignung der OLEDs für die Beleuchtung.
 
 
Was sind die wünschenswerten Merkmale der OLED-Beleuchtung?
 
Eine große Emissionsoberfläche ist nötig, damit OLEDs genügend Licht ausstrahlen, um als Leuchtmittel verwendbar zu sein. Die Lichtqualität, üblicherweise als Farbwiedergabeindex (CRI) angegeben, gibt darüber Auskunft, wie genau das Licht eines Leuchtkörpers Farben wiedergibt. 
 
Auch kommt in einer Welt, in der die Senkung des Energieverbrauchs und der CO2-Emmissionen im Fokus der Aufmerksamkeit stehen, einem geringen Energiebedarf größte Bedeutung zu, d. h. einer größtmöglichen Effizienz bei der Umwandlung elektrischen Stroms in Licht. 
 
Außerdem sollten OLED-Leuchtkörper wie OLED-Displays keine gefährlichen Substanzen enthalten, einfach in der Anwendung sein und schnell auf An- und Abschalten reagieren.
 
 
Was wird heute bereits im Handel angeboten?
 
OLEDs sind noch nicht überall verbreitet. Online gibt es OLEDs u.a. bei Conrad.at oder Amazon. Wer jedoch eine ausführliche Beratung möchte, sollte sich an einen Lichttechniker in der Nähe wenden.
 
Die neuesten dimmbaren OLEDs bieten eine Lichtstärke von etwa 1.000 cd*/m2 bei einer Farbtemperatur von 3.000 k (im „Warmweiß“-Bereich). Verstärkt werden sie durch eine Lichtauskopplungsfolie auf der Leuchtfläche. Ihr Energieverbrauch liegt bei rund zwei Watt. 
 
Die Panels sind üblicherweise zwischen 3,6 und 8,65 mm stark, ihre Betriebsdauer liegt bei mehr als 8.000 Stunden. Das entspricht einer Betriebszeit von 4 Stunden pro Tag über 5 Jahre, bevor die Lichtstärke auf 70 Prozent des Ursprungswertes fällt. Das Weißlicht lässt sich von 2.700 K, einem typischen „Warmweiß“-Ton, bis etwa 6.500 K, der Entsprechung hellen Sonnenlichts, steuern. Mit einer einfachen elektronischen 3-Kanal-Steuerung auf der Rückseite der einzelnen Panels lässt sich die Farbe praktisch sofort ändern.  
 
Kombiniert mit einem Dimmer lässt sich die emotionale Wirkung eines OLED-basierten Beleuchtungssystems stets an seine Umgebung anpassen. So kann beispielsweise morgens helles, weißes Licht gewünscht sein, während gegen Ende des Tages eine weniger grelle, entspannende Lichtstimmung in gedeckten Farbtönen bevorzugt wird.
 
 
Wie sieht die Zukunft der OLEDs aus?
 
Entgegen der Meinung von einigen Optimisten, sind wir aber noch nicht so weit, dass die gesamte Beleuchtung von Innenräumen vollständig durch den Einsatz von OLEDs geleistet werden könnte. Doch ist ihre Entwicklung mittlerweile auf einem Stand, auf dem sie eine interessante Ergänzung für die stimmungsvolle Raum- und Platzbeleuchtung darstellen und zu wunderbaren Beleuchtungsarrangements an Arbeitsplätzen und in Privathaushalten beitragen können. Und ihr geringer Energiebedarf entspricht auch den Anforderungen der glühendsten Umweltschützer.
 
Die Massenproduktion der OLED läuft seit September 2011 in Form eines Joint Ventures zwischen Mitsubishi Chemicals und Pioneer im japanischen Werk von Pioneer in Yonezawa. Die ersten OLED-Module sind für Leuchtenhersteller, Lichtplaner und Lichtdesigner bereits direkt über Verbatim erhältlich.
 
 

Bildquelle (c) verbatim.de


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Redaktion Bauwohnwelt