Pflegemaßnahmen im Frühherbst

Neben dem Jäten, Hacken, Wässern und Zurückschneiden der Stauden können neue Pflanzstellen für die Herbstpflanzung von Gehölzen vorbereitet und der Boden in den Staudenbeeten nochmals gelockert werden. Abgeerntete Obstgehölze können, wenn nötig, ausgelichtet und mähen die Blumenwiese jetzt ein zweites Mal gemäht werden.

(5 Bewertungen)  
Online seit: 03.09.2012 | Themenbereich: Terrasse & Balkon
Pflegemaßnahmen im Frühherbst

Mit dem Wechsel der Jahreszeit kommen neue Aufgaben

Das Hochdruckwetter bringt ab Mitte September meist noch einmal spätsommerliche Temperaturen mit sich, auch wenn meteorologisch gesehen der Sommer vorbei und schon bald mit den ersten Nachtfrösten zu rechnen ist. Der Garten wird nun allmählich auf die kalte Jahreszeit vorbereitet. Das beginnt bereits damit, dass empfindliches Gemüse wie Zucchini, Gurken oder Tomaten, das noch auf den Beeten zur Ernte bereitsteht, vorsichtshalber mit einer Vliesabdeckung vor den ersten kalten Nächten geschützt wird. Wintersorten des Lauchs wie 'Alaska' oder 'Blaugrüner Winter', die im Hochsommer noch ausgesät wurden, werden für einen hellen Schaft immer wieder angehäufelt und bleiben auf den Beeten für eine Winterernte. Dasselbe gilt für Bleichsellerie, der ebenfalls angehäufelt oder wie Endiviensalat zusammengebunden wird .
 
Düngung einstellen: Im Spätsommer wurden bereits die letzten kaliumbetonten Düngegaben bei Rosen und anderen Gehölzen ausgebracht. Auch Obstgehölze, Kräuter- und Gemüsebeete werden nicht mehr gedüngt. Die letzte Düngegabe bei Rasen steht 
erst im Vollherbst an. Bewässerung anpassen: Das Wässern kann in allen Gartenbereichen in den meisten Jahren weitgehend eingestellt werden. Nur wenn durch den Hochdruckeinfluss der Altweibersommer noch einmal richtig trocken und heiß wird, kann es erforderlich sein 
zu gießen. Bei Rasen sollten die ersten 10 cm des Bodens durchfeuchtet sein, da die Rasengräser jetzt noch weiterwachsen. Deshalb ist auch ein regelmäßiger Schnitt unerlässlich, jedoch jetzt mit etwas mehr Schnitthöhe. Die größere Blattmasse hilft den Gräsern, durch die Fotosynthese genügend Reservestoffe vor dem Winter einzulagern. Auch die reduzierten 
Wassergaben tragen zur Abhärtung bei.
 
Boden vorbereiten: Auf den abgeräumten Gemüsebeeten kann weiterhin eine Gründüngung ausgesät werden. Bis weit in den Herbst hinein werden im Staudenbeet der Boden nochmals gelockert, alle Unkräuter entfernt und anschließend eine etwa 8 cm hohe Mulchschicht ausgebracht. Sie dient im Winter als schützende Schicht und wird im Frühjahr in den Boden 
eingearbeitet. Bereiten Sie jetzt schon Boden für neue Gehölzpflanzungen vor. Heben Sie das Pflanzloch größer als benötigt aus und mischen Sie den Aushub mit gut verrottetem Kompost. Dabei sollten immergrüne Laub- und Nadelgehölze – egal, ob wurzelnackt oder im 
Container – noch im September in den Boden, alle anderen Gehölze werden ab Oktober oder Frühjahr gepflanzt.
 
Zweite Mahd von Blumenwiesen: Die in Gärten am häufigsten vorkommenden Blumenwiesen sind Fettwiesen und Magerwiesen, da die meisten Gartenböden so beschaffen sind, dass sie für diese beiden Wiesenarten in Betracht kommen. Entsprechend setzen sich 
auch die Pflanzenarten zusammen. In der Kulturlandschaft entstehen Fettwiesen auf nährstoffreichen und lehmigen Böden. Je intensiver sie genutzt werden, 
desto weniger Arten trifft man an. Heute sind Fettwiesen leider meist stark gedüngt und werden bis zu sechs Mal pro Jahr geschnitten. Das fördert den Aufwuchs schnellwüchsiger Gräser und Pflanzen. Artenvielfalt hat hier aber keine Chance mehr, man findet hier nur 10 bis 20 verschiedene Pflanzen. Löwenzahn und Hahnenfuß sind charakteristische Vertreter dieser Fettwiesen und treten in dichten Beständen auf. Eine traditionell genutzte Fettwiese dagegen kann mit bis zu 30 Arten sehr vielfältig sein. Sie wird nur zwei bis drei Mal pro Jahr geschnitten und das Schnittgut als Heu getrocknet. Im Übergang dazu sind Magerwiesen noch artenreicher mit etwa 40 verschiedenen Pflanzen. Sie gedeihen auf sandigen und nährstoffarmen, kalkhaltigen Böden an warmen, trockenen Standorten. 
 
Bis sich so eine artenreiche Blumenwiese in Ihrem Garten einstellt, kann es ein paar Jahre dauern. 
 
Bildquelle: (c) pixabay

© bauwohnwelt.at
Redaktion Bauwohnwelt