Pflegemaßnahmen im Frühsommer

Zierrasen verträgt jetzt eine zweite Düngung mit Stickstoff, Gemüsebeete werden zwischen den Reihen gedüngt, und auf Baumscheiben und in Staudenbeeten kann nochmals gemulcht werden. Ein Sommerschnitt ist bei manchen Gehölzen ab jetzt verträglicher, und Hecken können in Form gebracht werden. Auch Bewässerungshilfen leisten nun gute Dienste.

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Online seit: 11.06.2012 | Themenbereich: Terrasse & Balkon
Pflegemaßnahmen im Frühsommer

Im Frühsommer gibt es einiges zu tun

Unkraut jäten: Zu den regelmäßigen Pflegemaßnahmen gehört das Unkraut jäten in jedem Gartenbereich. Gleichzeitig wird dadurch die oberste Bodenschicht etwas aufgelockert, damit das Wasser besser eindringen kann. Ein tiefgründiges Lockern ist nicht notwendig, da sonst die Bodenlebewesen und die Wurzeln beeinträchtigt würden.
Verblühtes entfernen: An zahlreichen Stauden und Gehölzen können die verblühten Blütenköpfe oder Blütenstiele herausgenommen werden, damit die Kraft der Pflanze in neue Blütenknospen gesteckt und eine zweite Blüte angeregt wird. Außerdem wird so verhindert, dass sich, wenn das nicht gewünscht ist, Stauden selbst aussäen, wie etwa der Frauenmantel (Alchemilla mollis) oder die Akelei (Aquilegia).

Besonders wichtig ist das Ausbrechen der abgeblühten Blütenköpfe bei Rhododendron. Meist sitzt neben der alten Blüte schon eine neue Knospe, deshalb muss man dabei sehr vorsichtig vorgehen. Die Kraft kann nun in die neue Blütenbildung gehen. Auch die Blütenrispen des Flieders sind bis Ende Juni verblüht und sollten nun herausgeschnitten werden.
Ab Ende Juni sollten vor allem bei öfterblühenden Rosen die abgeblühten Blütenköpfe entfernt werden, damit die Nachblüte gefördert wird. Bei manchen Gemüsearten ist eine Blütenbildung eher schlecht für das Wachstum oder Ausreifen, beispielsweise beim Rhabarber, der die ganze Kraft in die Blütenbildung statt in die Stangen stecken würde. Drehen Sie deshalb die Blüten am Ansatz vorsichtig heraus.

Wildtriebe entfernen: Wildtriebe ( Seite xx), die an der Basis veredelter Gehölze wachsen, können den ganzen Sommer über ausgerissen werden. Sie erscheinen oft bei Rosen und Flieder, aber auch an Hochstämmen von anderen veredelten Gehölzen. Schneiden Sie Wildtriebe besser nicht mit der Schere ab, denn dadurch würden nur weitere schlafende Knospen zum Wachstum angeregt werden.
Kletterhilfen: Im Gemüse- und Blumenbeet können nun Rank- und Stützhilfen nützlich sein. Einige Gemüsearten wachsen bevorzugt in die Höhe und sind wahre Kletterkünstler: Geben Sie den jungen Pflanzen von Auberginen, Erbsen, Paprika, Tomaten, Stangenbohnen und Gurken schon frühzeitig eine Kletterhilfe, da die Triebe sonst auf dem Boden liegen, die Früchte schmutzig werden und bei Nässe schnell faulen. Für ein Drahtgitter als Rankhilfe sind Gurken sehr dankbar, anderes Gemüse wird an Stäben oder Stöcken aufgebunden. Für Tomaten gibt es im Fachhandel spezielle gedrehte Metallstäbe, die den Pflanzen guten Halt geben.

Neben Bohnen und Erbsen setzen auch andere einjährige Kletterpflanzen mit ihren Blüten schöne Akzente im Beet. Als Kletterhilfe bindet man drei oder vier lange Holzstöcke zu einer Pyramide zusammen. Ein paar quer gespannte Sisalschnüre oder Stäbe geben zusätzlichen Halt. Bis drei Meter Höhe können Duftwicke (Lathyrus odoratus), Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus), Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata) und Sternwinde (Quamoclit lobata) hochranken, die Feuerbohne (Phaseolus coccineus), schafft sogar vier Meter.

Hohe Stauden, Sommerblumen sowie Knollenpflanzen neigen oftmals zum Umfallen, wenn man sie nicht rechtzeitig stäbt, da einige von diesen von Haus aus etwas standschwach sind, zum Beispiel Riesen-Glockenblume (Campanula lactiflora), Glattblatt-Aster (Aster novi-belgii), Rittersporn (Delphinium-Hybriden) oder manche Lilien. Auch schwere und große Blütenköpfe, etwa bei Pfingstrosen (Paeonia), können bis zum Boden herunterhängen, vor allem nach Regenfällen. Es gibt vorgefertigte Stecksysteme aus Metall oder Plastik, die als Ring um die Horste gesteckt werden. Waagerechte Verbindungen halten die Ringe zusammen. Sie können dafür aber auch Bambus- oder Holzstäbe nehmen und diese mit einer Schnur verbinden. Oft genügt es aber schon, die Horste im unteren Drittel einfach nur locker zusammen zu binden.

Bei Kletterpflanzen wird zwischen Ranker, Schlinger, Selbst- und Spreizklimmern unterschieden. Ranker bilden korkenzieherähnlich umgewandelte Blatt- oder Sprossteile aus, die sich um einen Halt wickeln. Die Rankhilfe darf nicht zu dick sein, etwa bleistiftdick. Schlinger oder Winder hingen winden sich mit ihrem gesamten Spross von oben betrachtet entweder links oder rechts herum um den Halt herum. Sie brauchen meist sehr stabile Gerüste. Selbstklimmer brauchen keine Kletterhilfe, da sie sich mit Haftwurzeln, wie Efeu oder Kletterhortensie, oder mit Haftscheiben, wie Wilder Wein, an Wänden festhalten. Zu den Spreizklimmern gehören etwa Kletterrosen, aber auch Brombeeren. Sie bilden lange, meistens kräftig bedornte oder bestachelte Triebe, die durch andere Sträucher wachsen und sich auf diese Weise dort verankern. An einem Rankgerüst müssen sie sorgfältig festgebunden werden.

Gemüse anhäufeln: Häufeln Sie im Gemüsebeet Kohlarten wie Rosenkohl oder Rotkohl, aber auch Bohnen, Erbsen und Tomaten an der Basis an, damit im Lauf der Entwicklungsphase deren Standfestigkeit erhöht wird. Bei Lauch und Kartoffeln wird angehäufelt, damit der Schaft entweder bleich bleibt oder die Knollen nicht grün werden. Schauen Möhren etwas aus der Erde, werden auch sie wieder zugedeckt, da sie sonst ebenfalls grün werden. Das Anhäufeln hat noch einen weiteren Vorteil: Es werden zusätzliche Wurzeln gebildet, über die mehr Nährstoffe aufgenommen werden können.

Wie bei den Erdbeeren können jetzt Kürbis und Zucchini ebenfalls mit Stroh unterlegt werden. So faulen die Früchte bei Nässe nicht und bleiben zudem sauber.
Tomate ausgeizen: Damit die Tomate ihre Kraft in die Fruchtbildung steckt, muss sie regelmäßig ausgegeizt werden. Das heißt nichts anderes, als dass überzählige Triebe und Blätter entfernt werden, damit ein starker Haupttrieb entsteht. Knipsen Sie dazu zwischen Daumen und Zeigefinger mit den Fingernägeln die überzähligen Triebe, die in den Blattachseln entstehen, aus. Wenn Sie sich nicht sicher sind, was Fruchtansatz und was Trieb ist, lassen Sie die Verzweigungen noch ein paar Blätter bilden. Dann sollten diese Triebe jedoch besser mit der Gartenschere oder einem scharfen Messer abgeschnitten werden. Das Ausgeizen muss regelmäßig den ganzen Sommer über durchgeführt werden. Davon ausgenommen sind nur Strauch- oder Buschtomaten, da diese sich nur bis zu einer bestimmten Größe verzweigen und generell gedrungener wachsen.

Aubergine einkürzen: Ähnlich wie Tomaten werden auch Auberginen behandelt. Sie werden etwa einen Meter hoch und verzweigen sich stark. Die Aubergine sollte mit drei bis vier Trieben gezogen werden, alle übrigen Triebe können eingekürzt werden, dann wächst sie buschiger. Neue Triebe werden wie bei der Tomate zwischen den Blattachseln ausgegeizt. Die Aubergine benötigt einen warmen geschützten Ort. Sie kann im Topf auf Balkon oder Terrasse gedeihen, bleibt aber am besten im Gewächshaus.

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Redaktion Bauwohnwelt