Putz ist nicht gleich Putz - Was Sie wissen sollten

Jede Wand hat unterschiedliche Ansprüche, je nachdem ob sie sich drinnen oder draußen, in einem feuchten oder eher trockenen Raum befindet. Hier erfahren Sie mehr ...

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Online seit: 09.07.2015 | Themenbereich: Baustoffe
Putz ist nicht gleich Putz - Was Sie wissen sollten

Mineral- oder Kunstharzputz, Mosaik-, Kratz- oder Rillenstruktur ?

Bei Putzen differenziert man zwischen zwei großen Gruppen, den Kunststoff- und den mineralischen Putzen.

 

Mineralputze

Sie bestehen aus Sand und mineralische Bindemittel (Zement, Kalk, Gips oder ähnlichem) und natürlich mineralischen Zusätzen. Beim Anmischen mit Wasser kommt es zu einer chemischen Reaktion, die die Stoffe verbindet. Es gibt mineralische Putze für Außen- und Innenbereich und für Ober- und Unterputz.

Je nach mineralischem Zusatz ändert sich Härte, Struktur, Festigkeit und andere Eigenschaften:

  • Kalkmörtel ist vorallem für den Innenbereich geeignet, da dieser sehr feuchtigkeitsregulierend ist
  • Gipsmörtel sollte nur füden Innenputz verwendet werden. Da Gips zuviel Wasser aufnimmt ist er für Feuchträume nicht geeignet, aber dafür sehr atmungsaktiv
  • Anhydritmörtel ist in der Beschaffenheit ähnlich wie Gipsmörtel und sollte ebenfalls nur für den Innenbereich, hauptsächlich als "Estrich" für Böden verwendet werden
  • Kalk-/Zementmörtel verwendet man vor allem als Außenputz, da er über eine hohe Festigkeit und gleichzeitig über eine gute Dehnfähigkeit verfügt. Reiner Zementmörtel nutzt man ausschließlich als Außenputz z.B. für Keller und Sockel. Zementmörtel ist zwar spröde, aber sehr fest und widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit.

 

Es gibt viele fertige Spezialmischungen wie z.B. Thermo-, Silikat-, Feuchtraum-, Edel- und Dekorputze in einem Baumärkt Ihrer Nähe

 

Kunststoff (Kunstharz) putze

Diese werden durch Zugabe organischer Bindemittel hergestellt und bereits gebrauchsfertig angeboten. Es gibt sie sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich und für geschickte Handwerker leicht selbst zu verarbeiten. Falls Sie dieses lieber einem Fachmann überlassen möchten, haben Sie unter "Mein Handwerker" die Möglichkeit via Ausschreibung ein passendes Unternehmen für die Erledigung Ihrer Arbeiten zu finden.

Da Kunststoff-/Kunstharzputze nur in dünnen Schichten aufgetragen werden (innen einlagig, außen mehrlagig) darf die Wand keine groben Unebenheiten haben und muss relativ glatt sein. Es gibt sie in vielen Strukturen und wasserdampfdurchlässig.

 

Die manuelle Methode 

Putze werden von Profis meist mit Maschinen aufgebracht, während Heimwerker die kostengünstigere manuelle Methode wählen. Grundsätzlich ist dabei zu beachten:

  • auf gut haftenden, nicht sandigen Untergrund achten
  • Mörtel mit viel Schwung anwerfen, so wird die Luft aus den Oberflächenporen verdrängt, damit der Putz richtig haftet
  • nicht bei Frost, praller Sonne oder Regen arbeiten
  • bei mehreren Putzlagen Produkte aufeinander abstimmen, da unterschiedliche Dehneigenschaften Rissen geben könnten

 

Effektvolle Oberflächen und Muster

Beim manuellen Putzen kann ein geschickter Handwerker effektvolle Oberflächen und Muster gestalten, wie z.B. Glätt-, Reibe-, Kratz- und Kellenstrich oder Scheibenputz. Durch die verwendung verschiedener Werkzeuge und Beigaben (Körnungen) entstehen interessante Strukturen.

 

Bildquelle (c) Dmitry Kalinovsky | shutterstock.com


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Redaktion Bauwohnwelt