Schimmelpilze an der Wand – wie sie entstehen, wie sie zu erkennen und zu beseitigen sind!

Sie äußern sich als schwarze Punkte an der Wand und sind höchst gesundheitsschädigend - die leider sehr oft auftretenden Schimmelpilze an den Wänden. Sie tauchen nicht nur in schlecht gedämmten Altbauten auf, sondern auch in Neubauten.

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Online seit: 25.01.2015 | Themenbereich: Sanierung
Schimmelpilze an der Wand – wie sie entstehen, wie sie zu erkennen und zu beseitigen sind!

Besonders die modernen und energieeffizienten Holzhäuser sind häufig von Schimmel befallen, nämlich dann, wenn sie unsachgemäß erbaut wurden. Das Fatale an den hässlichen und gefährlichen Flecken ist die Tatsache, dass sie erst zu Tage treten, wenn bereits die gesamten Wände feucht sind. Und das bedeutet, dass der Haus- oder Wohnungsbewohner in diesem Fall schon lange die giftigen Schimmelsubstanzen eingeatmet hat. Daher ist es dringend notwendig, den Schimmel frühzeitig zu erkennen und aufmerksam sowie in regelmäßigen Abständen die Wände nach den ersten Anzeichen zu kontrollieren.
 
Welche Anzeichen sind Warnsignale für Schimmel?
• leichte schattige Verfärbungen im Decken-, Wand- oder Bodenbereich
• kleine dunkle Flecken auf der Wand
• weißer Belag auf Gegenständen
• Tapeten lösen sich stellenweise ab
• Holzwände oder Holztüren quellen auf
• feuchte oder gar nasse Bereiche an der Wand
• Stockflecken an oder hinter Möbelstücken
• puderartige weiße Flächen an den Wänden
 
All das sind Anzeichen für Schimmelbildung. Um frühzeitig den Schimmel zu bekämpfen, ist es ratsam, ihn zu entdecken, bevor er sichtbar ist. Dieses kann durch eine Feuchtemessung der Wände erfolgen, spezielle Geräte lassen sich im Handel finden. Fatal ist der weiße Schimmel, dieser wird häufig gänzlich übersehen und kann schlimme Krankheiten über Jahre hervorrufen. Daher ist es unbedingt ratsam zu wissen, was Schimmel bilden lässt und wie Wände vor Schimmel geschützt werden können.
 
Was sind die Ursachen der Schimmelbildung:
Keine Fenster in Räumen, fehlende Lüftungsanlage
• Mangelhafte Wärmedämmung an Wänden, Decken, Böden, Fenstern und Dächern
• Ein undichtes Dach
• Feuchtigkeit aus der Erde, die aufsteigt
• Eine offene Biotonne
• Ein Wasserschaden, oftmals hervorgerufen durch undichte Leitungen
• Unsachgemäße Raumlüftung
• Zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung
• Eine in der Nähe stehende Kompostier-Anlage
• Futtersilos oder Kläranlagen in der näheren Gegend
 
Schimmel kann sich also durch eigenes Fehlverhalten bilden oder aber es wurde beim Bau gefuscht. Wer zur Miete wohnt und Schimmel entdeckt, der muss demnach nachweisen, dass der Schimmel nicht durch unsachgemäße Lüftung etc. entstanden ist. Denn in diesem Fall muss der Mieter eigenständig für die Schimmelentfernung aufkommen.
 
Schimmelpilzbefall – welche Rechte hat der Mieter?
Schimmelpilze in Mietswohnungen sind keine Seltenheit, da Mietswohnungen oftmals weniger gründlich kontrolliert und gepflegt werden als  das Eigenheim. Die Feuchtigkeit in den Wänden lässt Schimmelpilze entstehen, die zu einem erheblichen Mietmangel führen können. Jedoch ist der Vermieter nur verpflichtet die Miete zu mindern, wenn der Schimmel aufgrund eines Baumangels entstanden ist. Der Mieter muss demnach nachweisen, dass sich der Schimmel nicht wegen falschem Wohnverhalten gebildet hat, sondern weil das Haus beispielsweise veraltet ist oder schlecht gedämmt wurde. Nur in diesem Fall ist eine Mietminderung rechtens. Vor Mietabschluss ist demnach zu raten, auf seriöse Vermieter zu setzen, sich das Objekt genau anzusehen, eine sanierte Wohnung oder ein Neubau anzumieten und darauf zu achten, dass regelmäßige Wartungsarbeiten durchgeführt werden. Es ist empfehlenswert Mietswohnungen über seriöse Portale wie etwa Wohnungen bei ImmobilienScout24 zu suchen. Um eine gewisse Sicherheit zu haben, dass es sich um einen aufmerksamen Vermieter handelt, dem das Wohl und die Gesundheit seiner Mieter am Herzen liegt.
 
Wie können Wände vor Schimmelbildung geschützt werden?
Um der Schimmelbildung vorzubeugen, sollten folgende Ratschläge befolgt werden:
• die Luftzirkulation ermöglichen
• Möbelstücke sollten einen kleinen Abstand zur Wand haben
• Kalte Räume regelmäßig beheizen
• spezielle Anti-Schimmel-Farbe als Wandfarbe benutzen
• mit weit geöffneten Fenstern täglich die Räume stoßlüften
• besteht die Wandbekleidung aus Holz, so sollte für Hintergrundlüftung gesorgt werden
• wird gedämmt oder isoliert, so sollte auf Feuchtigkeitssperren geachtet werden
• Sanierputz verwenden
• Tapeten und Farben gebrauchen, die atmungsaktiv sind
• Alte, schlecht isolierte Fenster durch neuwertige ersetzen
• Die Luftfeuchtigkeit in den Räumen stets kontrollieren und wenn nötig, einen Luftfeuchter                 einsetzen
 
Wurde Schimmel entdeckt, so ist es ratsam, einen Fachmann zu beauftragen, denn oftmals ist der Schimmelherd größer als vermutet und an weiteren Stellen entstanden. 
Tiefe Schimmelschichten können daher nur durch einen Fachbetrieb gänzlich entfernt werden, so dass keine weitere Gesundheitsgefahr besteht.
 
 

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