Das Passivhaus gilt als Zukunftsmodell - ist es wirklich wirtschaftlich?

Unter einem Passivhaus versteht man ein Haus, das in der Regel keine Heizung im eigentlichen Sinne benötigt. Der Grund dafür ist die hervorragende Wärmedämmung.


Online seit: 07.02.2013 | Themenbereich: Heimwerkertipps
Das Passivhaus gilt als Zukunftsmodell - ist es wirklich wirtschaftlich?

Ein wenig teurer wird es beim Passivhaus

Die nötige Wärme stammt vom Sonnenlicht, den Bewohnern und technischen Geräten. Darüber hinaus wird häufig die Zuluft mithilfe von Erdwärme erhitzt. In einigen Fällen werden zusätzlich klassische Heizungen ergänzend eingesetzt. Deren Anteil an der aufzubringenden Wärme ist aber sehr gering.

Ein Passivhaus ist etwas teurer

Die Mehrkosten bei einem Passivhaus im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise liegen bei etwa 10 %. Sie ergeben sich aus folgenden Punkten:

•    Einer besonders guten Wärmedämmung
•    Einer speziellen Form, die diverse aufwendige Details am Äußeren mit sich bringt
•    Einer speziellen Lüftungstechnik, die möglichst viel Wärme speichert und zum Teil Erdwärme nutzt. Die Kosten hierfür liegen im vier- oder fünfstelligen Bereich.
•    Ein Passivhaus hat Fenster mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung.
•    Jedes Passivhaus ist besonders luftdicht.

Wann sich ein Passivhaus amortisiert, liegt natürlich an den Ersparnissen. Sie bezahlen keine oder kaum Heizkosten. Außerdem ergeben sich bei einem Passivhaus folgende Einsparungen:

•    Ein Passivhaus braucht nur selten Heizkörper und eine Heizungsanlage.
•    Ebenso selten werden Kaminzüge und Heizungsräume benötigt.
•    Beide Punkte bedeuten auch mehr Wohnraum bei gleicher Fläche.
•    Des Weiteren fallen damit verbundene Kosten wie die für die Wartung, den Kaminkehrer und Reparaturen weg.

Die Amortisationszeit kann im zweistelligen Bereich liegen. Im Wesentlichen hängt sie natürlich von den eingesparten Heizkosten ab.

Konstante Innentemperatur

Bei einem Passivhaus ist die Temperatur im gesamten Innenraum so gut wie konstant. Das gilt auch für den Keller. Selbst im Winter ohne Sonneneinstrahlung sinkt das Thermometer kaum ab. Alle Wände und Böden haben dieselbe Temperatur. Durch das Fehlen kalter Wände ist Schimmelbildung praktisch ausgeschlossen. Das steigert die Lebensqualität und spart erneut Kosten. Trotzdem ist das Prinzip Passivhaus nicht unumstritten. Andere Hausbauvarianten können niedrigere laufende Kosten und eine bessere Energiebilanz erreichen. Zudem hat das in hohem Maße verwendete Dämmmaterial eine schlechte Umweltbilanz.

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Redaktion Bauwohnwelt