Die Heizungen von morgen sind Grün

Seit Menschengedenken heizen wir mit Feuer. Zwar hat das Lagerfeuer schon lange ausgedient und auch das offene Kaminfeuer dient mehr Dekorationszwecken denn als eigentliche Heizung, aber in fast allen konventionellen Heizungssystem brennt eine Flamme, die das Wasser für die Heizung erwärmt.


Online seit: 17.06.2020 | Themenbereich: Heizung & Wasser
Die Heizungen von morgen sind Grün

Jetzt da der Klimawandel in aller Munde ist und immer mehr Menschen sich dazu entschließen, umweltbewusster zu leben, werden immer neue Heizungssysteme entwickelt. Einer Umfrage zu Folge finden 50 Prozent der Verbraucher, dass die Heizung der wichtigste Aspekt eines Privathaushaltes ist mit dem sich die Energiewende realisieren lässt. Im folgenden Artikel beschreiben wir die Heizung der Zukunft und zeigen, ob es sinnvoll ist, eine Heizung zu mieten.


Die Heizung der Zukunft kommt ohne Brennstoffe aus

Das Prinzip, das den Heizungen von morgen zu Grunde liegt, ist eine Wärmepumpe. Diese funktioniert ganz ohne fossile Brennstoffe, sondern braucht nur Strom, um mit großer Effizienz das Haus aufzuwärmen und Warmwasser zu bereiten.

Jetzt, da neue, umweltfreundliche Heizungstechnologien zur Verfügung stehen, sind die alten Öl- und Gasheizungen Auslaufmodelle. Bereits 2013 hat Dänemark es vorgemacht. Am Belt dürfen in Neubauten überhaupt keine konventionellen Heizungssysteme mehr eingebaut werden. Deutschland zieht hier nach und ab 2026 dürfen keine konventionellen Öl-Heizungen mehr in Neubauten eingesetzt werden. Die Zahl der tatsächlich verbauten konventionellen Heizungen ist in Deutschland schon längst rückläufig, für Öl- ebenso wie für Gasheizungen.

Die spannendste Heizungstechnologie von morgen ist die sogenannte Wärmepumpe. Vor allem die Erdwärmepumpen sind das vielversprechende Konzept. Sie nutzen die Erdwärme aus. Wer schonmal in ein Besucherbergwerk eingefahren ist, weiß: in wenigen Metern Tiefe ist der Boden schon konstant warm. Bereits in einer Tiefe von nur 15 Metern herrschen im Erdreich das ganze Jahr über konstante Temperaturen. Je nach Größe der Erdwärmeheizung lohnt es sich richtig tief zu bohren, denn die Temperatur steigt um 3 Grad Celsius alle 100 Meter.

Das Prinzip der Wärmepumpe ist immer gleich, egal ob es sich um eine Erdwärmepumpe oder ein anderes System handelt. Dabei wird durch eine Bohrung in die Erde ein Heizflüssigkeit in den Boden gelassen, wo es sich aufwärmt und über ein zweites Rohr nach oben gepumpt, wo es die Wohnung heizen kann. Die Pumpe wird dabei mit Strom angetrieben. Wer selbst Strom mit Solarzellen auf dem Dach oder Ökostrom von seinem Energieanbieter bezieht, heizt so komplett klimaneutral.


Wie teuer sind innovative Heizungssysteme?

Der große Nachteil an neuen Heizungssystem ist der Anschaffungspreis. Eine Erdwärmeheizung ist beispielsweise mit 10.000 bis 25.000 Euro vergleichsweise teuer – aber dafür im Unterhalt relativ günstig und die geltenden gesetzlichen Vorgaben sind abgedeckt.

Darüber hinaus fördert die Bundesregierung gegenwärtig neue, umweltfreundliche Heizungssysteme konsequent. Bis zu 45 Prozent der Kosten können vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle übernommen werden. Vor dem Hintergrund der sehr viel geringeren Unterhaltskosten einer Wärmepumpenheizung, werden diese Heizungssysteme nicht ökologisch, sondern auch ökonomisch mit einem Mal sehr interessant.

Wer trotzdem nicht eine so bedeutende Investition tätigen möchte, der kann auch eine innovative Heizung mieten. Das sogenannte Wärmecontracting ist bereits ein erprobtes Modell für öffentliche Gebäude oder großen Industrieanlagen, bei dem eine Heizung über einen festgelegten Zeitraum gemietet wird. So können Verbraucher die Investitionskosten reduzieren und ggf. nach einigen Jahren wieder eine modernere Heizung bekommen.

 

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Redaktion Bauwohnwelt