Wann spricht man von einem Energiesparhaus und welche Typen gibt es?

Ein Energiesparhaus ist in Zeiten steigender Heizkosten eine attraktive Vorstellung. Doch was genau ist das? Auf www.bauwohnwelt.at erfahren Sie mehr.


Online seit: 11.03.2013 | Themenbereich: Neubau
Wann spricht man von einem Energiesparhaus und welche Typen gibt es?

Die verschiedenen Typen von Energiesparhäusern.

Energiesparhaus ist im Prinzip nicht viel mehr als ein Sammelbegriff für Häuser, welche aufgrund ihrer Bauart, ihrer Ausstattungen und bzw. oder anderer Eigenschaften mit besonders wenig Heizenergie versorgt werden müssen. Um einen objektiven und allgemeingültigen Standard für ein Energiesparhaus zu erreichen, vergleicht man die verbrauchten Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. So kann man auch Gebäude völlig unterschiedlicher Größe miteinander vergleichen. 
 
Momentan ergibt sich folgende Einteilung:
  • Passivhaus (höchstens 10 kWh/m2a),
  • Niedrigstenergiehaus A+ (höchstens 15 kWh/m2a),
  • Niedrigstenergiehaus A (höchstens 25 kWh/m2a),
  • Niedrigenergiehaus (höchstens 50 kWh/m2a),
  • Haus entsprechend dem Zielwert nach Bauvorschrift (höchstens 100 kWh/m2a)
  • und schließlich altes und nicht saniertes Haus (höchstens 150 kWh/m2a).
 
Aufgrund der besonders hohen Sparsamkeit genießt das Passivhaus häufig einen Sonderstatus und wird als gesonderter Typ und daher nicht als Energiesparhaus gewährtet. Ist das der Fall, so ist das Prädikat Passivhaus aus energetischer Sicht logischerweise höher einzustufen als die Bezeichnung Energiesparhaus. Somit würde der Begriff Energiesparhaus drei Unterkategorien umfassen, und zwar die Niedrigstenergiehäuser A+ und A und das Niedrigenergiehaus.
 
Ein Energiesparhaus hat einen Ausweis
 
Das Dokument, welches zu einem Energiesparhaus gehört und Selbiges kategorisiert, heißt Energieausweis. Seit 2009 benötigen sowohl Alt- als auch Neubauten landesweit dieses Dokument. Was Neubau, Zubau, Sanierungen sowie Berechnung und Form des Dokuments angeht, sind die Regelungen von Land zu Land unterschiedlich.
 
Das Passivhaus
 
gilt trotz der vermeintlichen Sonderstellung trotzdem als Paradebeispiel für ein Energiesparhaus. Durch besondere Spezifikationen wie
  • dem Einsatz von dreifach verglasten Fenstern,
  • einer kompakten Bauweise,
  • einer besonders guten Isolierung,
  • eines speziellen Lüftungssystems
  • und häufig dem Einsatz einer Wärmepumpe zur Nutzung der Erdwärme
verursacht ein solches Haus keine beziehungsweise so gut wie keine Heizkosten und ist somit extrem umweltfreundlich. Trotz hoher Anschaffungskosten gilt es zudem auf lange Sicht auch als wirtschaftlich. Alle oder Teile der oben genannten Ausstattungsmerkmale sorgen natürlich auch bei einem anderen Energiesparhaus für den geringen Energieverbrauch.
 
Bildquelle: lucadp/shutterstock.com
 

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