Steuern und Fördermöglichkeiten: So sparen Bauherren beim Hausbau in Österreich

Der Bau eines Eigenheims gehört zu den umfangreichsten Investitionen im Leben. In Österreich können Bauherren durch steuerliche Vorteile und Förderungen viel Geld sparen. Ein ausgeprägtes Verständnis für finanzielle und steuerliche Zusammenhänge ebnet den Weg zu einer wirtschaftlich soliden Finanzierung.


Online seit: 09.04.2025 | Themenbereich: Ratgeber
Steuern und Fördermöglichkeiten: So sparen Bauherren beim Hausbau in Österreich

Wer in Österreich ein Bauprojekt umsetzen möchte, findet in gezielten Förderprogrammen und steuerlichen Vergünstigungen vielfältige Möglichkeiten, um die Baukosten nachhaltig zu senken. Eine sorgfältige Finanzplanung bildet dabei die Grundlage, um langfristig von den vielfältigen Einsparmöglichkeiten zu profitieren und den finanziellen Spielraum optimal zu nutzen. Sie ermöglicht es, den Überblick über Ausgaben, Förderungen und steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten zu behalten und so gezielt Einsparungen zu realisieren.

Durch eine strukturierte Planung werden Förderprogramme, steuerliche Abzüge und Abschreibungsmöglichkeiten frühzeitig in das Bauprojekt integriert, wodurch nicht nur kurzfristige Liquiditätsengpässe vermieden werden, sondern auch langfristig die Steuerlast reduziert wird.

Darüber hinaus hilft eine präzise Finanzplanung, den optimalen Zeitpunkt für Anträge und Investitionen zu bestimmen und individuelle Finanzstrategien zu entwickeln, die an die jeweiligen Einkommens- und Ausgabensituationen angepasst sind. So können auch unvorhergesehene Kosten besser abgefedert werden, was letztlich zu einer nachhaltigen und wirtschaftlichen Baufinanzierung führt.

Welche Baukosten kann man von der Steuer absetzen? Welche Förderungen gibt es für den Hausbau in Österreich? Wie funktioniert die Immobilienabschreibung in Österreich? Kann man Kreditkosten beim Hausbau steuerlich absetzen? Antworten auf diese und weitere interessante Fragen rund um die Hausbau Förderung in Österreich haben wir für Bauherren zusammengetragen.

Fördermöglichkeiten für Bauherren in Österreich

Um die Baubranche und den Immobilienmarkt als wirtschaftlich starke Sektoren zu fördern, ist die Hausbau Förderung in Österreich ein zentrales Anliegen staatlicher Unterstützungsmechanismen. Es existiert ein breites Spektrum an Förderprogrammen, die Bauherren bei der Realisierung ihres Eigenheims unterstützen. Die Förderung erfolgt sowohl auf staatlicher als auch auf regionaler Ebene und richtet sich an unterschiedliche Zielgruppen, wie Bauherren, die ihre Immobilie selbst nutzen möchte oder Kapitalanleger, die mit der Absicht einer Vermietung in eine Immobilie investieren.

Die wohl wichtigste Anlaufstelle für Bauherren, die eine Hausbauförderung in Österreich nutzen möchten, sind die Wohnbauförderungen der einzelnen Bundesländer. Bestandteil eines speziellen Konjunkturpaketes für den Wohnbau ist die Wohnbauförderung 2024 für Österreich. Die Wohnbauförderung 2024 in Österreich zielt darauf ab, den Erwerb oder Bau von Wohnraum zu erleichtern und bezahlbares Wohnen zu fördern. Sie umfasst Zuschüsse, zinsgünstige Darlehen und andere finanzielle Unterstützungen, die Haushalte unter bestimmten Voraussetzungen in Anspruch nehmen können.  Grundsätzlich müssen Bauherren für Wohnbauförderungen nachweisen, dass sie entweder selbst in das neu errichtete oder sanierte Gebäude einziehen oder es sich um eine familiengerechte Nutzung handelt. Hierbei spielen unter anderem das Einkommen, das Vermögen und die Wohnsituation eine zentrale Rolle. Viele Förderprogramme setzen zudem Einkommensgrenzen voraus, sodass nur Haushalte bis zu einem bestimmten Einkommen in den Genuss der Zuschüsse oder zinsgünstigen Kredite kommen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Förderung im Bereich Energieeffizienz. Aufgrund der steigenden Energiekosten und der zunehmenden Bedeutung des Klimaschutzes werden Bauprojekte, die nachhaltige und energieeffiziente Bauweisen umsetzen, bevorzugt unterstützt. Bauherren können hier nicht nur von direkten Zuschüssen profitieren, sondern auch von zinsgünstigen Darlehen, die speziell für energieeffiziente Maßnahmen vorgesehen sind.

Für Energieeffizienz-Boni gilt, dass das Bauprojekt bestimmte energetische Standards erfüllen muss. Dies kann bedeuten, dass das Gebäude nach modernen Richtlinien errichtet oder saniert wird, wie sie beispielsweise in den jeweiligen ÖNORMEN oder den Vorgaben der Landesförderstellen definiert sind. Häufig wird auch die Unterstützung durch zertifizierte Energieberater vorausgesetzt, die den erreichten Standard bescheinigen. Solche Boni sollen den Umstieg auf nachhaltigere Bauweisen fördern und sind meist an konkrete Zielvorgaben zur Reduzierung des Energieverbrauchs gekoppelt.

Zusätzlich gibt es familienorientierte Förderungen. Familienzuschüsse richten sich in erster Linie an Haushalte mit Kindern und unterstützen den Bau oder Erwerb von familiengerechtem Wohnraum. Hier werden neben der familiären Situation oftmals auch das Einkommen und die Anzahl der Kinder als entscheidende Kriterien herangezogen. Diese Zuschüsse sollen dazu beitragen, die Wohnkosten für Familien zu senken und den Zugang zu angemessenem Wohnraum zu erleichtern.

Die Beantragung der Fördermittel erfordert eine präzise Planung und die fristgerechte Einreichung aller notwendigen Unterlagen. Für Bauherren ist es deshalb wichtig, sich frühzeitig über Antragsfristen, Voraussetzungen für die Inanspruchnahme von Fördermitteln und die Rahmenbedingungen einzelner Förderprogramme zu informieren. Offizielle Informationsportale der Landesregierungen sowie spezialisierte Beratungsstellen bieten verlässliche Auskünfte und unterstützen Bauherren dabei, den richtigen Antrag form- und fristgerecht zu stellen.

Steuerliche Vorteile beim Hausbau

Neben den Projekten im Rahmen der Hausbau Förderung in Österreich können Bauherren steuerliche Vorteile im Hausbau ausschöpfen, um ihre finanziellen Belastungen zu reduzieren. Diese Kosten im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben können grundsätzlich steuerlich relevant sein:

  • Rohbau- und Ausbaukosten: Direkte Kosten für den Bau des Gebäudes, einschließlich der Errichtung des Rohbaus und der Ausbauarbeiten, sofern sie im Zusammenhang mit der Herstellung des Gebäudes stehen.
  • Handwerker- und Bauleistungen: Aufwendungen für Handwerker, Bauunternehmen und sonstige Dienstleister, die am Bau beteiligt sind.
  • Planungs- und Architektenhonorare: Gebühren für Architekten, Ingenieure und Planungsexperten, die das Bauprojekt konzipieren und begleiten.
  • Behördliche Gebühren und Genehmigungen: Kosten für Baugenehmigungen, amtliche Prüfungen und weitere behördliche Auflagen.
  • Materialkosten und technische Ausstattung: Aufwendungen für Baumaterialien und notwendige technische Anlagen, die integraler Bestandteil des Bauvorhabens sind.
  • Kosten für energetische Maßnahmen: Ausgaben, die im Rahmen von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz anfallen und teilweise zusätzlich förderfähig sind.

 Eine lückenlose Dokumentation und eine sorgfältige Belegführung sind die Voraussetzung, um relevante Kosten im Rahmen der Steuererklärung nachweisen zu können.

Ein weiterer steuerlich relevanter Aspekt ist die Berücksichtigung von außergewöhnlichen Belastungen. Hierbei handelt es sich um Kosten, die in Zusammenhang mit dem Bauvorhaben stehen und, wenn sie einen bestimmten Prozentsatz des Einkommens übersteigen, zu einer Reduktion der steuerlichen Abgaben führen können. Diese außergewöhnlichen Belastungen können grundsätzlich steuerbegünstigend relevant sein:

  • Unvorhergesehene Mehrkosten: Kosten, die durch bauliche Schwierigkeiten oder geänderte behördliche Auflagen unvermeidbar entstehen.
  • Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen: Zusätzliche Aufwendungen für Sicherheitsvorkehrungen, die aufgrund außergewöhnlicher Umstände notwendig werden.
  • Natur- oder Schadensereignisse: Kosten für Sanierung und Instandsetzung, die infolge von Naturereignissen oder baulichen Mängeln anfallen.
  • Zwangsläufige Zusatzleistungen: Aufwendungen, die über den normalen Bauaufwand hinausgehen und zwingend erforderlich sind, um das Bauprojekt fortzuführen.

 Diese außergewöhnlichen Belastungen können unter bestimmten Voraussetzungen steuerlich geltend gemacht werden, sofern sie das übliche Maß übersteigen und dokumentiert werden. Diese Regelung entlastet Bauherren, die mit unvermeidlichen Mehrkosten konfrontiert sind, und schafft so zusätzlichen finanziellen Spielraum.

Damit steuerliche Vorteile beim Hausbau relevant werden, ist es wichtig, die unterschiedlichen steuerlichen Regelungen für Privatpersonen und Vermieter zu berücksichtigen. Während Privatpersonen primär von der Absetzbarkeit der Baukosten und den damit verbundenen Förderungen profitieren, müssen Vermieter zusätzliche Aspekte berücksichtigen. Bei vermieteten Objekten fließen die Mieteinnahmen in die steuerliche Berechnung ein, sodass hier spezielle Abschreibungsregelungen und Abzugsmöglichkeiten greifen. Die korrekte Zuordnung und Abrechnung der Baukosten sowie der damit verbundenen Einnahmen erfordert oftmals die Unterstützung durch einen Steuerberater, um alle gesetzlichen Vorgaben optimal zu erfüllen.

Abschreibungen für Immobilien – Wie Eigentümer langfristig sparen

Über spezielle Abschreibungsoptionen können Bauherren ihre Steuerlast bei Immobilienprojekten zusätzlich reduzieren. Die sogenannte Absetzung für Abnutzung (AfA) erlaubt es Eigentümern, den Wertverlust ihres Gebäudes über die Jahre hinweg steuerlich geltend zu machen. Für die Immobilien Abschreibung in Österreich wird dabei häufig eine lineare Abschreibung angewandt, die den jährlichen Werteverzehr über einen festgelegten Zeitraum verteilt. Diese Methode reduziert die steuerliche Belastung kontinuierlich und ermöglicht es, das investierte Kapital über einen längeren Zeitraum zu entlasten.

Der steuerliche Wertverlust hat dabei direkte Auswirkungen auf die jährliche Steuerlast. Durch die kontinuierliche Abschreibung sinkt das zu versteuernde Einkommen, was zu einer signifikanten Reduktion der Steuerzahlungen führt. Für Bauherren, die langfristig planen, ist dies ein wesentlicher Vorteil, da er zusätzliche finanzielle Mittel freisetzt, die in weitere Investitionen oder die Instandhaltung des Gebäudes fließen können.

In bestimmten Fällen gibt es zusätzlich die Möglichkeit, Sonderabschreibungen in Anspruch zu nehmen. Diese erlauben es, in den ersten Jahren des Bauvorhabens höhere steuerliche Abzüge geltend zu machen, was besonders für Investoren interessant ist, die auf eine schnelle steuerliche Entlastung angewiesen sind. Durch die Kombination aus regulären und Sonderabschreibungen lässt sich eine optimale steuerliche Gestaltung erreichen, die individuell an die Gegebenheiten des Bauprojekts angepasst werden kann.

Finanzierung und steuerliche Gestaltung von Krediten

Auch das Finanzierungsmodell kann bei Bauprojekten als Baustein zur Kostensenkung genutzt werden. Neben der direkten Finanzierung durch Eigenkapital können Bauherren von steuerlichen Vorteilen profitieren, wenn sie ihre Kredite entsprechend gestalten. Ein wesentlicher Aspekt hierbei ist die Absetzbarkeit von Kreditkosten. Diese Kreditkosten können grundsätzlich zur steuerlichen Entlastung bei Bauvorhaben geltend gemacht werden:

  • Kreditnebenkosten: Bearbeitungsgebühren, Provisionen und andere einmalige Kosten im Zusammenhang mit der Kreditaufnahme.
  • Zinsen für Bau- und Wohnkredite: Regelmäßige Zinszahlungen für Darlehen zur Finanzierung des Bauprojekts, sofern die Immobilie zur Einkunftserzielung genutzt wird.
  • Notarkosten und Grundbuchgebühren: Aufwendungen für die Eintragung der Hypothek oder andere notarielle Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Kreditaufnahme.
  • Versicherungen: Kosten für Kreditabsicherungen wie eine Restschuldversicherung, falls sie verpflichtend mit dem Darlehen verbunden sind.
  • Umschuldungskosten: Gebühren oder Vorfälligkeitsentschädigungen bei der Umstellung auf günstigere Finanzierungsmodelle unter bestimmten Bedingungen.

 Die Wahl des Kreditmodells hat ebenfalls Einfluss auf die steuerliche Situation. Bei Annuitätendarlehen werden Zins und Tilgung in festen, gleichbleibenden Raten über die Laufzeit hinweg abbezahlt. Diese regelmäßigen Zahlungen können in vielen Fällen besser in die Steuerplanung integriert werden. Endfällige Kredite hingegen zeichnen sich dadurch aus, dass während der Laufzeit lediglich Zinsen gezahlt werden und die Tilgung am Ende der Kreditlaufzeit in einer Summe erfolgt. Beide Modelle bieten unterschiedliche steuerliche Vorteile, die es im Einzelfall abzuwägen gilt.

Förderungspotenzial ausschöpfen

Mit einem möglichst breit aufgestellten Hintergrundwissen zu Baufinanzierung und Steuertipps können Bauherren in Österreich ihr Projekt auf eine solide wirtschaftliche Basis stellen. Die Kombination aus gezielten Fördermaßnahmen, optimaler steuerlicher Gestaltung und einer wohlüberlegten Finanzierungsstrategie bildet das Fundament für eine nachhaltige und wirtschaftliche Baufinanzierung. Ein solides Verständnis im Finanz- und Steuerwesen kann sich finanziell zusätzlich auszahlen. Mit Fortbildungsangeboten wie Rechnungswesen Nachhilfe lassen sich diese Themen gezielt vertiefen, um das Potenzial von Fördermöglichkeiten und Steuererleichterungen voll auszuschöpfen.

Wer sich intensiv mit den Themen Steuern, Förderungen und Abschreibungen auseinandersetzt, kann nicht nur den finanziellen Druck während der Bauphase reduzieren, sondern auch langfristig von einer günstigen steuerlichen Veranlagung profitieren.


© bauwohnwelt.at
Redaktion Bauwohnwelt


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